25. Oktober 2021
Tarifrunde Holz und Kunststoff 2021
14 000 Warnstreikende in der Holz- und Kunststoffindustrie
Die IG Metall macht weiter mit Warnstreiks Druck in der Holz- und Kunststoffindustrie - für die Übernahme des Tarifergebnisses aus Niedersachsen. Letzte Woche ist die IG Metall auch in Bayern in sechs Betrieben in die Warnstreiks eingestiegen. Bislang waren 14 000 Beschäftigte im Warnstreik.

Trotz erster Tarifergebnisse in Niedersachsen und Baden-Württemberg gehen die Warnstreiks in der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie weiter. Der Grund: Einen Pilotabschluss, den dann alle Tarifgebiete übernehmen, gibt es bei Holz und Kunststoff nicht. Bislang haben die Arbeitgeber in den anderen Tarifgebieten noch keinerlei Signale gesendet, dass sie die bisherigen Tarifabschlüsse übernehmen wollen.

Neben Rheinland-Pfalz ist die IG Metall letzte Woche auch in Bayern in die Warnstreiks eingestiegen. In sechs Betrieben aus Schwaben, Niederbayern, Mittelfranken und der Oberpfalz haben sich rund 1100 Beschäftigte an den Warnstreik-Aktionen beteiligt.


1100 Warnstreikende in sechs Betrieben in Bayern

In Bayern halten die Arbeitgeber bislang an ihrem ersten Angebot von Anfang Oktober fest: 1,2 Prozent mehr Geld – und das erst ab März 2022.

„Dies ist eine Watsch’n für euch“, erklärte Michael Pfeiffer, Verhandlungsführer der IG Metall Bayern den 300 Warnstreikenden beim Auto-Innenraumzulieferer Novem im oberpfälzischen Vorbach am Donnerstag. Er kündigte weitere „Konsequenzen auf der Straße“ an. Zumal sich „die Unternehmen in Bayern unsere Forderungen leisten können.“

Beim Kunststoffverarbeiter Heyco im niederbayerischen Tittling waren am Mittwochmittag 200 Beschäftigte dem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Eine Delegation des Reisemobilherstellers Tabbert kam aus Jandelsbrunn dazu. Auch Heyco hat Probleme mit dem Fachkräftemangel. „Die Anforderungen werden immer höher“, erklärte Heyco-Betriebsrat Berhard Schober. „Das was die Arbeitgeber angeboten haben, ist dafür viel zu wenig.“

Weitere Warnstreiks gab es beim Badmöbelbauer Sanipa im nordbayerischen Treuchtlingen, beim Türhersteller Jeld-Wen im schwäbischen Oettingen sowie beim Baubedarfhersteller Peri in Weißenhorn und Günzburg bei Ulm.

Ziel der IG Metall ist es, mindestens das Ergebnis aus Niedersachsen zu erreichen: 350 Euro Coronabeihilfe, 2,7 Prozent mehr Geld ab April 2022, weitere 2,2 Prozent mehr ab April 2023, Laufzeit bis 30. November 2023.

Die nächste Tarifverhandlung in der Holz- und Kunststoffindustrie Bayern findet morgen statt.


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