24. Februar 2021
Tarifrunde Volkswagen 2021
Kein Angebot der Arbeitgeber bei Volkswagen
Die dritte Verhandlungsrunde bei Volkswagen endete ebenfalls ohne Ergebnis. Auch dieses Mal kam von Volkswagen kein Angebot. Damit provozieren die Arbeitgeber Warnstreiks, die ab 2. März möglich sind.

Auch die dritte Verhandlung für den Haustarifvertrag bei Volkswagen ist am Dienstag ohne Ergebnis ausgegangen. Die IG Metall kritisiert die Arbeitgeber, die immer noch ein Angebot verweigerten. „Statt unseren berechtigten Forderungen mit einem wertschätzenden Angebot zu begegnen, redet Volkswagen um den heißen Brei herum“, sagt Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall.

IG Metall und Volkswagen verhandeln derzeit den Haustarifvertrag für die rund 120 000 Beschäftigten in den sechs westdeutschen VW-Werken Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Emden und Kassel. Außerdem laufen zeitgleich die Tarifverhandlungen für Financial Services, Volkswagen Immobilien und Volkswagen Vertriebsbetreuungsgesellschaft.


VW erwartet zehn Milliarden Euro Gewinn

Die IG Metall fordert bei VW ein Entgeltplus von vier Prozent – rückwirkend zum 1. Januar 2021, Verbesserungen bei der 2019 neu eingeführten tariflichen Freistellungszeit sowie 1400 festgeschriebene Ausbildungsplätze pro Jahr für die kommenden zehn Jahre.

Die Forderungen begründen sich auch durch die positive wirtschaftliche Lage des Unternehmens – trotz Coronakrise. Volkswagen hat kürzlich für das abgelaufene Jahr einen Gewinn von voraussichtlich rund zehn Milliarden Euro verkündet.

„Volkswagen ist nicht auf uns zugekommen und versucht die Corona-Situation schamlos auszunutzen. Jetzt werden wir unter Beweis stellen, dass wir auch unter Pandemie-Bedingungen voll handlungsfähig sind“, sagt Gröger. „Dass die IG Metall in diesem Jahr zeitgleich für die Metall- und Elektroindustrie und für Volkswagen verhandelt, stärkt unsere Position. Die Belegschaften dieser beiden Tarifbewegungen werden nun gemeinsam für ihre berechtigten Forderungen streiten.“


Warnstreiks ab 2. März möglich

Das Verhalten der Arbeitgeber führe dazu, dass die IG Metall jetzt die Beschäftigten mobilisieren werde, kündigte der IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter an.

Die Friedenspflicht bei Volkswagen ist bereits ausgelaufen. Da nun Anfang März auch in der Metall- und Elektroindustrie die Friedenspflicht endet, plant die IG Metall für Montag, den 1. März, einen bundesweiten digitalen Tarifauftakt, um den Druck auf die Arbeitgeber bei Volkswagen und in der Fläche zu erhöhen.

Mit Warnstreiks ist ab dem 2. März zu rechnen.


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