23. September 2019
Tarifrunde Holz- und Kunststoffindustrie 2019
Holz-Tarifrunde startet
5,5 Prozent mehr Geld und ein Extraplus für Auszubildende - mit dieser Forderung geht die IG Metall in die Tarifverhandlungen in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Am 26. September ist der Auftakt.

Die Tarifverhandlungen in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie starten. Los geht es am 26. September in Baden-Württemberg. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate – und ein Extraplus für Auszubildende.

Hinzu kommen noch regionale Besonderheiten. In den Tarifgebieten Bayern und Niedersachsen/Bremen fordern die Kolleginnen und Kollegen neben der Tariferhöhung einen Mindestbetrag von 150 Euro. In Sachsen-Anhalt etwa will die Tarifkommission die Angleichung der Arbeitszeit an den Westen erreichen. Derzeit arbeiten die Beschäftigten dort noch 39 Stunden in der Woche. Im Westen gelten tarifliche 35 Stunden.

Ausgenommen von der Tarifrunde 2019 sind die Tarifgebiete Berlin/Brandenburg und Hamburg, Dort laufen die Kündigungsfristen der Tarifverträge noch bis nächstes Jahr.


Boom im Wohnungsbau

Die Hauptbranchen der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie sind die Möbelindustrie, die Holzindustrie und der Baubedarf aus Kunststoff. Zudem gehören noch weitere Branchen wie die Caravan-Industrie, die Spielzeugindustrie und die Verpackungsindustrie teilweise zur Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Insgesamt arbeiten gut 180.000 Menschen in den Branchen.

Die Lage der Holz- und Kunststoffindustrie ist besser als die anderer Wirtschaftsbereiche, wo die Konjunktur etwas abkühlt. Das Baugewerbe boomt weiter. Hochwertige Möbel sind gefragt wie nie. Die Neuzulassungen von Wohnmobilen und Caravans haben sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Die Umsätze und die Zahl der Beschäftigten steigen.


Extraplus für den Nachwuchs

Ein Problem hat die Holz- und Kunststoffindustrie allerdings: Die Betriebe suchen händeringend Fachkräfte und Nachwuchs. Im Schnitt dauert es 139 Tage, bis offene Stellen besetzt werden, 24 Tage länger als in der gesamten Wirtschaft. Um die Branche attraktiver zu machen, fordert die IG Metall neben 5,5 Prozent mehr Geld ein überproportionales Plus für Auszubildende.

In Baden-Württemberg sind bereits ab 1. Oktober Warnstreiks möglich, ebenso in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Die Tarifgebiete Niedersachsen/Bremen und Westfalen-Lippe (NRW) sind ab 12. November arbeitskampffrei.


Tarifrunden - Holz und Kunststoff

    Neu auf igmetall.de

    Link zum Artikel