29. Mai 2020
Geplante Schließung von Schaudt Mikrosa in Leipzig
Parade für den Erhalt der Mikrosa Maschinenbaufabrik
Ihr Werk soll geschlossen werden, wegen der Corona-Krise, heißt es. Das lassen sich die Beschäftigten der Mikrosa Maschinenfabrik in Leipzig nicht bieten. Gemeinsam mit Beschäftigten anderer Betriebe und Künstlern demonstrierten sie mit einer bunten Parade für den Erhalt ihres Werks.

Vor zwei Jahren erst gekauft – nun wollen die Investoren der Schweizer BZ Bank ihr Werk dichtmachen. Wegen der Corona-Krise, heißt es. Das lassen sich die Beschäftigten des Maschinenbauers Schaudt Mikrosa in Leipzig nicht bieten. Gemeinsam mit Künstlern demonstrierten sie mit einer bunten Parade für den Erhalt ihres Werks – unter dem Motto „Kultur und Industrie gehören zusammen“.

Bei der Parade liefen auch Beschäftigte anderer Betriebe mit, die in den vergangenen Jahren erfolgreich für den Erhalt ihrer Unternehmen gekämpft haben: unter anderem von Siemens Compressor Systems Plagwitz, Siemens Schaltanlagenbau, Werkzeugbau Leipzig, der Kirow Ardelt und der Gusswerke Leipzig.


Belegschaft legt alternatives Unternehmenskonzept vor

Schaudt Mikrosa in Leipzig stellt Schleifmaschinen her und gehört zur United Grinding Group, die 2018 durch einen von der Schweizer BZ Bank organisierten Investorenpool gekauft wurde. Die Entwicklung der United Grinding Group war bis zu dieser Übernahme positiv. Die neuen Eigentümer versprachen, den Erfolgskurs fortzusetzen. Kaum zwei Jahre später passiert das genaue Gegenteil.

„Die Maßnahme folgt kurzsichtigen Interessen, ist phantasielos und geht auf Kosten der Beschäftigten“, so Bernd Kruppa Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. Die IG Metall rechnet mit harten Auseinandersetzungen in den nächsten Wochen. „Wir gehen davon aus, dass Schaudt Mikrosa in Leipzig eine Zukunft haben wird und dafür werden wir das Potential der gesamten Stadtgesellschaft mobilisieren.“

Die Belegschaft hat zudem bereits ein eigenes Konzept zur Fortführung des Unternehmens vorgelegt. „Wir wollen hierbleiben“, bekräftigt Frank Lorenz, Betriebsratsvorsitzender von Schaudt Mikrosa. „Und wir werden für unser erfolgsversprechendes Unternehmenskonzept kämpfen.“


Corona-Krise

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