31. Oktober 2019
Tarifrunde Leiharbeit 2019/2020
Angebot der Leiharbeitgeber völlig unzureichend
Provokation der Arbeitgeber bei der zweiten Verhandlung für die Tarifverträge in der Leiharbeit: Sie bieten Erhöhungen unterhalb der Inflation – und nur minimale Verbesserungen bei Jahressonderzahlungen und Urlaub. Zur nächsten Verhandlung erwarten wir endlich ein verhandlungsfähiges Angebot.

In der Tarifrunde für die Leiharbeit geht nichts voran. Auch in der zweiten Verhandlung am Dienstag in Frankfurt gab es kein Ergebnis. Dort machten die Leiharbeitgeber zwar Angebote – diese sind jedoch aus Sicht der IG Metall und der Tarifgemeinschaft der DGB-Gewerkschaften völlig unzureichend.

Die Arbeitgeber boten Lohnerhöhungen noch unter der Inflationsrate an, mit Laufzeiten von vier Jahren. Im Ergebnis würde das Einkommen vieler Leiharbeitsbeschäftigter wieder auf das Niveau des gesetzlichen Mindestlohns absinken. Die DGB-Tarifgemeinschaft fordert 8,5 Prozent mehr für eine Laufzeit von 12 Monaten.

Auch zur Erhöhung der Jahressonderzahlungen sowie der Urlaubstage liegt das Angebot der Arbeitgeber erheblich unter den Forderungen der DGB-Gewerkschaften.

Bei der Jahressonderzahlung – Weihnachts- und Urlaubsgeld – sollen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im ersten Beschäftigungsjahr keine Verbesserung bekommen und erst nach mehr als vier Jahren Beschäftigung auf das Jahr gesehen je 125 Euro mehr erhalten. Die Gewerkschaften fordern ein volles dreizehntes Monatsgehalt. Zudem sollen Gewerkschaftsmitglieder einen Bonus erhalten.


Arbeitgeber fordern sogar Verschlechterungen

Bei den Urlaubstagen bieten die Arbeitgeber nur an, nach vier statt wie bisher nach fünf Jahren Beschäftigungsdauer einen Jahresurlaub von 30 Tagen zu gewähren. Neueinsteiger sollen wie bisher nur 24 Tage Urlaub erhalten. Die Gewerkschaften jedoch fordern mindestens 28 Tage Urlaub bereits im ersten Jahr - und den vollen Jahresurlaub von 30 Tagen bereits nach zwei Jahren.

Darüber hinaus forderten die Arbeitgeberverbände iGZ und BAP erneut, einige Regelungen in den Tarifverträgen zu verschlechtern.

„Die Arbeitgeber müssen endlich aufhören mit ihrer Blockadehaltung“, erklärt IG Metall-Verhandlungsführer Juan-Carlos Rio Antas. „Für die nächste Verhandlung erwarten wir ein deutlich besseres Angebot bei Einkommen, Jahressonderzahlungen, Urlaub und Bonus für Gewerkschaftsmitglieder.“


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