1. September 2019
Metallzeitung
Neu: Wahlarbeitszeit bei Thyssen-Krupp
Die Beschäftigten von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) entscheiden selbst, wie viele Stunden sie in der Woche arbeiten wollen.

Die Beschäftigten von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) entscheiden selbst, wie viele Stunden sie in der Woche arbeiten wollen: 34, 35 oder 33. Das macht der neue Tarifvertrag „Arbeitszeit 34 /–“ möglich.

2017 hat die IG Metall bundesweit 680000 Beschäftigte befragt – auch nach ihren Arbeitszeitwünschen. Ein wichtiges Ergebnis lautete: „Flexibilität darf keine Einbahnstraße bleiben. Wir wollen über unsere Arbeitszeit mitbestimmen!“ Und in der Stahltarifrunde 2018/2019 war keine Forderung so beliebt wie die nach einem Urlaubsgeld, das in freie Tage umgewandelt werden kann.

Der Gesamtbetriebsrat (GBR) von TKSE und die IG Metall haben deshalb mit dem Vorstand intensiv verhandelt – und nach zähem Ringen eine Vereinbarung getroffen: Die Rückkehr zur 35-Stunden-Woche wird gestoppt. Es bleibt bei der 34-Stunden-Woche. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die eigene Arbeitszeit wahlweise um eine Stunde abzusenken oder zu erhöhen. „Wir haben jetzt die innovativsten Arbeitszeitmodelle bei der Thyssen-Krupp Steel Europe AG, die es je gab“, sagte GBR-Vorsitzender Tekin Nasikkol.

Rückblick: 2013 einigten sich Vorstand und IG Metall auf die – zeitlich befristete – Einführung der 31-Stunden-Woche, um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern (bezahlt wurden 32 Stunden). Diese Arbeitszeitverkürzung war sehr umstritten, doch im Laufe der Jahre änderte sich das, immer mehr Beschäftigte fanden Gefallen an mehr Freizeit. Gleichzeitig wuchs die Ablehnung der 35-Stunden-Woche, die ab 1. Oktober 2020 wieder gelten sollte.

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Foto: Bernd Röttgers
Gesamtbetriebsratsvorsitzender Tekin Nasikkol auf der Vertrauensleute-Vollversammlung am 19. Juni in Duisburg-Nord: „Wir stimmen heute über das innovativste Arbeitszeitmodell seit Einführung der 35-Stunden-Woche ab!“ Alle sieben Standorte stimmten dafür.

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