Vor einem Jahr hat die IG Metall Baden-Württemberg die Kampagne „Das Beste für alle!“ ins Leben gerufen. Seitdem haben wir das Thema Qualität in der Ausbildung und im dualen Studium intensiv mit Auszubildenden und dual Studierenden in den Betrieben behandelt – sowohl durch eine bezirksweite Umfrage mit über 4000 Teilnehmenden als auch durch zahlreiche betriebliche Diskussionsrunden. Daraus ergeben sich letztlich fünf Handlungsfelder, die wir tarif-, betriebs-, und gesellschaftspolitisch angehen werden:
Tarifliche Regelungen für dual Studierende: Die Zahl der dual Studierenden hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Für sie ist die Berufsausbildung weder im Berufsbildungsgesetz noch in Tarifverträgen geregelt. An dieser Stelle wollen wir Standards schaffen, beispielsweise geregelte Übernahme und tarifdynamische Vergütung und Sonderzahlungen. Weiterhin ist ein Verbot von Rückzahlungsklauseln und die Übernahme von Studiengebühren eine unserer Forderungen.
Weiterhin benötigen wir im MTV-A Regelungen für Fahrkostenerstattung oder einen finanziellen Wohnzuschuss, da gerade im Studium ein zweiter Wohnsitz notwendig wird.
Die Lehr- und Lernmittel müssen heutigen Anforderungen entsprechen. Die Kosten müssen durch den Betrieb übernommen werden.
Spürbare Verbesserungen an Berufs- und Hochschulen! An dieser Stelle können wir tarifpolitisch nichts regeln, jedoch sehen wir es als unsere Aufgabe an, uns weiterhin in den gesellschaftspolitischen Diskurs zur Qualität der Lernorte einzumischen.
Um die Qualität der dualen Ausbildung und des dualen Studiums zu sichern, ist es notwendig, dass betriebspolitisch ein Betreuungsschlüssel von 1:8 Vollzeitausbildern durchgesetzt wird. Ebenso die stetige Qualifizierung des Ausbildungspersonals mit pädagogischen und fachlichen Inhalten.