In der Halle ist es so leise, dass nur das Brummen der Belüftung zu hören ist, erzählt ein Betriebsratsvorsitzender. Die Maschinen sind abgeschaltet, die Fertigung steht: bei GKN Driveline, bei Magna, bei Feintool. Weil die Autoindustrie ihre Bänder abgestellt hat, braucht sie auch keine Teile. In manchen Betrieben werden Arbeitszeitkonten geleert und nicht verplante Urlaubstage verbraucht. Wer kann, arbeitet von zu Hause aus, ganze Belegschaften sind in Kurzarbeit null. Die Beschäftigten der Zulieferindustrie sind in der Corona-Krise mit am stärksten betroffen. Damit die finanziellen Einbußen nicht so heftig ausfallen, haben die Betriebsräte für eine Aufstockung des Kurzarbeitergelds auf mindestens 80 Prozent gesorgt.
Wenn Kantinen schließen und Caterern die Arbeit ausgeht, hat das Folgen für die Beschäftigten des Textilservice-Konzerns Elis (früher Berendsen) in Dietzenbach. Statt zwei Schichten wird nur noch eine gefahren. „Die Kolleginnen und Kollegen haben Angst um ihren Arbeitsplatz“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Dagmar Kowalzik. Die IG Metall und der Betriebsrat haben durchgesetzt, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind und die Unternehmen der Textilen Dienste das Kurzarbeitergeld auf mindestens 80 Prozent aufstocken müssen.
Nahezu alle Beschäftigten von Siemens arbeiten im Homeoffice. „Die Umstellung hat reibungslos funktioniert“, sagt Betriebsratsvorsitzender Matthias Tiessen. Die Möglichkeit zu Hause zu arbeiten, werde von vielen als gute Lösung in dieser Krise geschätzt, auch wenn der persönliche Austausch fehle.
Bei Dematic und Mewa liegen die Betriebsvereinbarungen zu Kurzarbeit in der Schublade. Heikel ist die Lage bei Manroland. Die externe Lieferung stockt, viele Bürobeschäftigte sind in Kurzarbeit, zudem sind Kollegen am Coronavirus erkrankt. „Hier wird von Woche zu Woche entschieden, wie es weitergeht“, so Andreas Firle, Betriebsratsvorsitzender.