Am 10. Mai 1920 trafen sich beim Notar des Ulmer Grundbuchamts die beiden Bevollmächtigten des Deutschen Metallarbeiter-Verbands, Max Denker und Ernst Eisele, mit der Gastwirtswitwe Sofia Rieser, um einen Kaufvertrag über 290 000 Reichsmark über das „Gasthaus zum Mohren“ abzuschließen. Nach einer kurzen Umbauphase öffnete das „Ulmer Metallarbeiterheim“, wie es damals hieß, am 11. Juli 1920 als Anlaufstelle der Arbeiterschaft seine Türen.
Das war der Ursprung des Ulmer Hauses der Gewerkschaften, das seitdem Anlaufstelle für Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Gewerkschaften war und ist – nur unterbrochen durch die Nazi-Zeit. Seit 1891 ist in Ulm eine aktive Gewerkschaftsbewegung nachgewiesen. Vorherige Versuche und Bestrebungen liegen weitestgehend im Dunkeln. Zu den ersten Gewerkschaften gehörte natürlich auch der „Metallarbeiter-Fachverein“. Ende 1919 verzeichnete der Deutsche Metallarbeiter-Verein in Ulm 3528 Mitglieder. Dies wurde als ausreichende finanzielle Basis betrachtet, um ein eigenes Gewerkschaftshaus zu erwerben.
Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Ulmer Gewerkschaftshauses findet im Schwörhaus eine Ausstellung statt. Bedingt durch das Coronavirus wird die Ausstellung voraussichtlich erst im Herbst 2020 eröffnet.