1. März 2020
Metallzeitung
Was Betriebsräte und Vertrauensleute sagen
Auf neuen Wegen in die Zukunft

Der Vorschlag der IG Metall an die Arbeitgeber: Sie sollen keine einseitigen Maßnahmen zu Personalabbau, Auslagerungen oder Schließungen ergreifen. Dann ist die IG Metall bereit, in Gespräche und Verhandlungen einzusteigen, ohne eine Entgeltforderung zu beziffern. Ziel des Moratoriums ist ein tarifliches Zukunftspaket.

„Wir erwarten ein gemeinsames Zukunftskonzept.“

„Die IG Metall geht einen neuen Weg. Das begrüße ich. Wir erwarten ein gemeinsames Zukunftskonzept von IG Metall, Beschäftigten und Arbeitgebern. Wir wollen, dass sich etwas ändert. Welche Qualifikation brauchen wir? Was können wir tun? Der Arbeitgeber hat keine Antwort darauf.“

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Fotos: IG Metall
Jennifer Sinner, Vertrauenskörperleitung, Siemens

„Wir brauchen Zusagen für unsere Arbeitsplätze.“

„Wir brauchen Perspektiven und eine Zukunftssicherung. Der Arbeitgeber ist auch in schwierigen Zeiten für uns verantwortlich. Schließlich sorgen wir in guten Zeiten auch für seine Gewinne. Jetzt brauchen wir Zusagen für die Arbeitsplätze. Da hängt die Existenz von uns und unseren Familien dran!“

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Lars Becker, Betriebsrat, GKN Driveline

„Wir werden Druck aufbauen müssen.“

„Nach elf Monaten Kurzarbeit wissen wir aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Sicherung von Arbeitsplätzen ist. Das steht an erster Stelle! Notwendig ist auch die Aufzahlung des Kurzarbeitergelds. Und eine Forderung für mehr Entgelt. Es ist gut, jetzt in Gespräche und Verhandlungen mit den Arbeitgebern einzusteigen. Wir sollten uns aber nichts vormachen: Wir werden Druck aufbauen müssen, damit sie sich bewegen. Nur gute Argumente werden nicht reichen. Ich finde auch die Forderung nach einem Bonus für die Mitglieder wichtig.“

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Andreas Firle, Betriebsratsvorsitzender, Manroland Sheetfed
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Stefan Schmidt, Betriebsratsvorsitzender, Feintool

Übergänge für Ältere, Qualifizierung für die Jungen

„Wir sind als Getriebehersteller abhängig von dem, was die Autoindustrie und die Politik entscheiden. Ich sehe da eine große Gefahr, dass Arbeitsplätze verloren gehen. Die Menschen brauchen Sicherheit für ihre Zukunft. Wir müssen für die Älteren mit der Altersteilzeit Übergänge schaffen und die Jungen weiterqualifizieren.“

Nicht alles ist wirklich Transformation

„Wir müssen dringend diskutieren, wie wir die Auswirkungen der Transformation stemmen. Doch es gibt nicht nur die Gefahr, durch die Transformation Arbeitsplätze zu verlieren. Arbeitgeber nutzen das Etikett Transformation auch, um Arbeit auszulagern und billiger zu machen. Was wir außerdem brauchen, sind tarifliche Regelungen für dual Studierende.“

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Martin Fahrendorf, Betriebsratsvorsitzender, Dematic

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