Der 1. Mai fand in diesem Jahr unter ganz anderen Voraussetzungen statt als in der Vergangenheit. Der DGB veranstaltete um 11 Uhr eine virtuelle Kundgebung über das Internet, mit Redebeiträgen, Interviews und Live-Musik.
„Das Zusammenkommen war in diesem Jahr nicht möglich – die Notwendigkeit dafür, zum 1. Mai Forderungen zu formulieren, aber mehr als nötig“, sagte Michael Hehemann von der Emder IG Metall dazu. „In vielen Betrieben beschäftigen sich die Betriebsräte mit Kurzarbeit, in den letzten Monaten ging es vor allem um die Aufzahlungsregelungen. Wir haben in den meisten Unternehmen, in denen wir gut aufgestellt sind, eine Aufzahlungsregelung vereinbaren können.“ Die Bundesregierung war dagegen zögerlich in dieser Frage. „Wenn man ein Milliardenpaket für die Wirtschaft verabschiedet, kann man erwarten, dass Bestandteil dessen von Anfang an eine Aufzahlungsregelung für Millionen von Kurzarbeitern ist“, so Hehemann weiter.
Jetzt, da die Betriebe wieder anlaufen, haben Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter vor allem den Gesundheitsschutz der Beschäftigten und die Normalisierung von Regelungen im Blick, zum Beispiel zur Arbeitszeitausweitung, die zu Beginn der Corona-Krise getroffen wurden.
„Die Wirtschaft in Deutschland läuft langsam wieder an, die Schäden sind nun schon immens. Aber: Der Anlauf muss so passieren, dass zu jeder Zeit die Gesundheit der Beschäftigten im Vordergrund steht, und nicht die maximale Ausbringung an Produktivität.“
Die IG Metall setzt beim Wiederanlauf in den Betrieben auf ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und vor allem auf Solidarität. „Das solidarische Miteinander in der Gesellschaft ist in den vergangenen Monaten neu gewachsen. Das gilt es zu erweitern und auszubauen – wenn wir zusammenhalten, ist alles möglich“, ist die Emder IG Metall sicher.
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