Die meisten Betriebe im Organisationsbereich der Region Birkenfeld/Idar-Oberstein hängen direkt oder indirekt von der Automobilindustrie ab. Seit Ende März sind weit über 1000 Kolleginnen und Kollegen in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen – eine große Verantwortung für die Betriebsräte und die IG Metall. Unter hohem Zeitdruck wurden Betriebsvereinbarungen zur Umsetzung der Kurzarbeit verhandelt und abgeschlossen. Die Geschäftsführungen der Betriebe haben sich dabei sehr unterschiedlich verhalten.
Fast überall konnte eine Begrenzung der Kurzarbeit oder konnten Aufstockungen vereinbart werden, gekoppelt mit Regelungen zur Beschäftigungssicherung. Lediglich bei einem Zulieferer für Stanztechnik und Werkzeugbau in Idar-Oberstein hat die Geschäftsführung solche existenziellen Regelungen verweigert. In den anderen betroffenen Betrieben konnten der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die Laufzeit der Betriebsvereinbarungen und Aufstockungsvereinbarungen bis zu 85 Prozent des üblichen Nettoeinkommens erreicht werden.
Die neuen gesetzlichen Regelungen helfen zwar beim Zugang zur Kurzarbeit, aber das höhere Kurzarbeitergeld gibt es erst ab dem vierten Monat. Das wird den wenigsten Betroffenen helfen, da bis dahin die Automobilhersteller wieder die Produktion aufnehmen.
Somit lastet weiterhin die Verantwortung, Betriebsvereinbarungen abzuschließen, auf den Betriebsräten. Die IG Metall Bad Kreuznach wird den Kollegen und Kolleginnen nach all ihren Möglichkeiten helfen.