Vom 18. bis zum 26. Mai beteiligte sich das Suchthilfenetzwerk im Landkreis Biberach an der bundesweiten Aktionswoche Alkohol unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser! ― Kein Alkohol am Arbeitsplatz“. Auch der AK Suchtkrankenhelfer, getragen von IG Metall und Betriebsseelsorge, war mit dabei. Anlass genug um auf diesen speziellen Arbeitskreis aufmerksam zu machen und über betriebliche Handlungsmöglichkeiten und Angebote zu reden.
Michael Brugger, Nuccio Di Pelo und Thomas Förster (v.l.n.r.) (Foto: IG Metall Ulm)
Thomas: Ich bin Thomas Förster, Betriebsrat bei Iveco-Magirus und Suchtkrankenhelfer bei uns im Betrieb.
Michael: Mein Name ist Michael Brugger und ich bin katholischer Betriebsseelsorger.
Nuccio: Nuccio Di Pelo, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Ulm und unter anderem zuständig für den Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGU).
Nuccio: Natürlich betrachten wir das Thema Sucht im Rahmen von AGU. Aber wir haben festgestellt, dass diese Thematik noch mal eine ganz spezielle Brisanz mit sich bringt.
Thomas: Alkoholsucht ist eine in der Gesellschaft weit verbreitete Krankheit, die auch in jedem Betrieb vorhanden ist. Deswegen ist es uns wichtig, diesem Thema eine spezielle Aufmerksamkeit zu widmen, damit wir Betroffenen besser helfen können und im Betrieb Präventionsmaßnahmen vornehmen können.
Michael: Im Wesentlichen sehe ich zwei Handlungsfelder. Zum einen die Vorfeldarbeit, bei der wir versuchen, ein kritisches Bewusstsein und Betroffenheit zu schaffen. Völlig unabhängig davon, ob es gerade einen konkreten Anlass gibt. Zum anderen die konkrete Hilfe für die Betroffenen selbst.
Thomas: Die Gespräche, die ich mit Kolleginnen und Kollegen führe, unterliegen natürlich der höchsten Vertraulichkeit. Als Suchtkrankenhelfer versuche ich in enger Zusammenarbeit mit professionellen Einrichtungen den Menschen zu helfen.
Nuccio: Die betrieblichen Suchtkrankenhelfer spielen eine wichtige Rolle, da sie speziell geschult und sensibilisiert sind, um als erster Ansprechpartner zu fungieren.
Michael: Allerdings gibt es nicht in jedem Betrieb Suchtkrankenhelfer. Deswegen haben wir über die Betriebsseelsorge auch eine mobile Suchtkrankenhilfe für Betriebe ohne eigene Suchtkrankenhelfer eingerichtet, die bei Bedarf über mich gerne angefordert werden kann. Weiterhin laden wir alle Interessierten zu unserem Arbeitskreis ein, damit wir gemeinsam Betroffenen im Betrieb besser helfen können.
Nächster Termin des Arbeitskreises: 9. Oktober um 13.30 Uhr. Kontakt über Michael Brugger