Auf der dreitägigen Fahrt nach Prag konnten die Vertrauensleute thematische Schwerpunkte setzen und mit der tschechischen Metallgewerkschaft OS Kovo ins Gespräch kommen. Gemeinsam mit dem Vizepräsidenten Libor Dvorák und Alena Sobolová wurde ein Austausch zur differenzierten Situation der Tarifbindung, zum politischen Rechtsruck in Europa sowie zu Fragen der Mitbestimmung in der Tschechischen Republik möglich.
Im Gegensatz zum deutschen Modell der betrieblichen Mitbestimmung sowie Gewerkschafts- und Tarifpolitik liegt das Monopol der Interessenvertretung in Tschechien zu einem großen Teil im Betrieb. Betriebsräte gibt es kaum, dafür teilweise starke Gewerkschaftsgruppen im Betrieb. Was anfangs vorteilhaft erscheinen mag, sorgt in der Praxis für erodierende Tarifstandards und zum Beispiel dazu, dass der Automobilkonzern Skoda und die OS Kovo derzeit kaum zusammenarbeiten. Trotz dieser schwierigen Situation verzeichnet die Kovo Mitgliederzuwächse.