Am 19. Oktober fand im Mannheimer Gewerkschaftshaus die sechste bundesweite Tagung „Betriebsräte im Visier – Bossing, Mobbing & Co.“ statt. Rund 100 Menschen aus sehr unterschiedlichen Branchen nahmen an der Konferenz teil. Mit „Verdachtskündigungen“, mit Bespitzelung und Zersetzung des beruflichen und privaten Umfelds wird zunehmend gegen engagierte Betriebs- und Personalräte sowie Mitarbeitervertretungen vorgegangen. In der Folge kommt es bei Betroffenen zu schweren depressiven Erkrankungen und sogar zu Selbstmordversuchen. Nicht zuletzt entstehen existenzbedrohende finanzielle und familiäre Probleme. Diese skandalösen Rechtsbrüche haben Unternehmensleitungen und ihre Helfershelfer in spezialisierten Anwaltskanzleien, Beratungsfirmen und Detekteien zu verantworten. In der Öffentlichkeit wird diese bedrohliche Entwicklung bisher jedoch kaum wahrgenommen. Auf der Konferenz kamen aktuelle Beispiele der Betriebsrats- und Gewerkschaftsbekämpfung in Deutschland zur Sprache. Ein Schwerpunkt war jedoch vor allem die Diskussion über eine erfolgreiche Abwehr des Betriebsrats-Mobbings und die Stärkung von gewerkschaftlicher Gegenmacht. Am 17. Oktober 2020 soll eine weitere Folgekonferenz stattfinden. Klaus Stein, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, sicherte vollste Unterstützung zu.