„Die Herstellung sozialer Gerechtigkeit und die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Ost und West sind ein zentrales Anliegen der IG Metall“, betonte Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und verantwortlich für das Projekt „Zukunft Ost“ der IG Metall, in seinem Gastvortrag auf der Delegiertenversammlung der IG Metall Ostbrandenburg am 7. März in Fürstenwalde.
Wolfgang Lemb bei seiner Rede (Foto: Volker Wartmann)
Voraussetzung dafür seien eine stabile wirtschaftliche Entwicklung und gute Arbeit. Das gelte für ostdeutsche Ballungsgebiete und den ländlichen Raum gleichermaßen. Konzentration von Investitionen auf Städte ist unverantwortlich. Lemb betonte, dass vielmehr die Attraktivität des Arbeitsstandorts Ostdeutschland flächendeckend zu steigern sei und so Gerechtigkeit und gleiche Lebensperspektiven hergestellt werden müssten. „Das erfordert Rahmenbedingungen wie eine gezielte Industrie-, Wirtschafts- und Förderpolitik, mehr Mitbestimmung in den Betrieben sowie den Ausbau der Tarifbindung“, so Lemb.
Esther Block mit Wolfgang Lemb und Peter Ernsdorf (r.) (Foto: Volker Wartmann)
Eine stärkere Tarifbindung ist laut Lemb die wichtigste Voraussetzung für die überfällige Angleichung der Arbeits- und Lebensbedingungen in West und Ostdeutschland. Lemb berichtete, dass die IG Metall für eine Angleichung der Arbeitszeiten in Ost und West noch im März Gespräche mit den Arbeitgebern aufnehmen werde. Die Transformation der Wirtschaft sei in vollem Gange, betonte Wolfgang Lemb. Bis zum Jahr 2035 könnten bis zu 1,5 Millionen Jobs wegfallen. Neue Jobs entstünden in anderen Branchen, die andere Qualifikationen erforderten.
„Politik muss die Gestaltung der Transformation zu dem Kernprojekt machen und die Arbeitgeber müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden“, so Lemb. Ziel der IG Metall sei es, „die Transformation sozial, ökologisch und demokratisch zu gestalten“.