Die Arbeitgeber reagierten mit Nullmonaten, einer Einmalzahlung für sechs Monate und Erhöhungen von 1,7 Prozent jeweils zum 1. September 2019 und 2020. „Das sorgte für großen Ärger“, berichtet Gewerkschaftssekretär Martin Bauerschäfer. „Der Leistungsdruck in den Betrieben ist enorm und das Lohngefüge bewegt sich im Vergleich von 50 Branchen auf dem drittletzten Platz.“
Warnstreik bei Hornschuch in Stolzenau am 5. Februar 2019. (Foto: Jelca Kollatsch)
Bereits beim Aktionstag am 26. Januar in Nienburg war die Beteiligung groß. An der Warnstreikwelle Anfang Februar haben im Landkreis Nienburg Beschäftigte der Firmen Continental Hornschuch in Stolzenau und der Bremskerl-Reibbelagewerke in Leeseringen teilgenommen. In der dritten Verhandlung in der Nacht zum 13. Februar konnte die IG Metall aufgrund der hohen Beteiligung an den Warnstreiks einen Abschluss erzielen.
Er beinhaltet eine Entgelterhöhung in zwei Stufen von 2,6 Prozent 2019 und 2,3 Prozent 2020 sowie eine Einmalzahlung von 340 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen in zwei Stufen um jeweils 30 Euro pro Monat plus einer Einmalzahlung von 170 Euro. Die Altersteilzeitaufzahlungen steigen in zwei Stufen auf 570 Euro in diesem sowie 600 Euro im nächsten Jahr. Das Urlaubsgeld erhöht sich um 2,6 Prozent in diesem Jahr und um 2,3 Prozent 2020. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31. Januar 2021.
Warnstreik bei Bremskerl in Leeseringen am 7. Februar 2019 (Foto: IGM)
„Dieses Ergebnis ist ein wichtiger Schritt für attraktivere Arbeitsbedingungen in der Branche, um auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagt Sabrina Wirth, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nienburg-Stadthagen. „Diesen Abschluss habt Ihr mit Eurer großen Solidarität ermöglicht. Danke für Euer Engagement.“