1. August 2024
Ausbildungsplatzsuche: So klappt’s
Jetzt noch freie Ausbildungsplätze finden
Am 1. August oder 1. September ist offizieller Ausbildungsstart. Du hast bisher noch keine Stelle gefunden? Wir zeigen Dir, welche Wege zum Ausbildungsplatz noch möglich sind.

Wo können sich Bewerberinnen und Bewerber über offene Stellen informieren?

Erste Anlaufstelle ist die Arbeitsagentur. Vor Ort berät sie und vermittelt Ausbildungsstellen. Denn der Ausbildungsmarkt ist weiter in Bewegung. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind für die jungen Menschen in diesem Sommer weiter gut. Es gibt bundesweit momentan weit mehr freie Ausbildungsplätze als Ausbildungssuchende.

Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, können junge Menschen noch eine Ausbildung aufnehmen. Viele Unternehmen suchen weiter intensiv Bewerberinnen und Bewerber, um Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen. Auch das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur berät Jugendliche zu ihrem Ausbildungswunsch.


Wo gibt es eine Übersicht über offene Ausbildungsstellen?

Das Portal „Jobsuche“ der Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt bei der Suche. Außerdem ist es dort möglich, Bewerbungen online zu erstellen und zu verwalten. Die Jobsuche gibt es in der klas­sischen Browserversion und als App fürs Smartphone. Zudem bietet die BA ein digitalen Selbsterkundungs-Tool #Ausbildungklarmachen an: Zur Ausbildungsplatzsuche und Terminvergabe für die Berufsberatung – persönlich vor Ort oder per Video. In der Smartphone-App „AzubiWelt“ entdecken Interesssierte die Vielfalt der Ausbildungsberufe und finden eine Stelle, die zu ihnen passt.

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag sowie die Handwerkskammern bieten online Ausbildungsstellen an.


Bringt es Vorteile, sich bei der Agentur für Arbeit zu melden?

Ja, die Meldung bei der Arbeitsagentur bringt Vorteile bei der Rente. Die Zeit der Ausbildungsplatzsuche kann als sogenannte Anrechnungszeit in der Rentenversicherung berücksichtigt werden. Dadurch können später Rentenansprüche erworben werden. Voraussetzung ist, dass die Schulabgängerinnen und Schulabgänger mindestens 17 Jahre alt sind und sich mindestens einen Kalendermonat bei der Agentur für Arbeit als Ausbildungsplatzsuchende gemeldet haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie über einen Schulabschluss verfügen oder eine finanzielle Förderung durch die Agentur für Arbeit erhalten.

Ab einem Alter von 25 Jahren gibt es eine Einschränkung: Die Suche nach einem Ausbildungsplatz wird nur berücksichtigt, wenn unmittelbar zuvor entweder Wehr- oder Bundesfreiwilligendienst geleistet oder gearbeitet und dafür Rentenversicherungsbeiträge gezahlt wurden.


Welcher Weg führt noch zum freien Ausbildungsplatz?

Wer weiß, welchen Beruf er oder sie erlernen möchte, kann sich direkt an die Betriebe wenden und nach einer Ausbildungsmöglichkeit fragen. Bis zum Ausbildungsbeginn im September sollten sich die Bewerberinnen und Bewerber beeilen. Auch auf Ausbildungsmessen und -börsen können Jugendliche mit Firmenvertretern ins Gespräch kommen. Hier präsentieren sich Unternehmen aus der Region zu einem festen Termin und geben Interessierten die Möglichkeit, sich über das Unternehmen und die verschiedenen Ausbildungsberufe zu informieren.


Worauf sollten Bewerberinnen und Bewerber bei einer Ausbildungsstelle achten?

Wichtig sind fachkundige Ausbilderinnen und Ausbilder, die sich um die Auszubildenden kümmern und sich an die Ausbildungsrahmenpläne halten. Ein guter Ausbildungsbetrieb hat einen Betriebsrat und eine Jugend- und Auszubildendenvertretung. Die IG Metall vor Ort weiß, in welchen Betrieben gute Bedingungen herrschen.


Was bringen Auszubildenden Tarifverträge?

Mit Tarifvertrag gibt es deutlich mehr im Monat. Wenn in einem Betrieb ein Tarifvertrag der IG Metall gilt, erhalten beispielsweise Auszubildende in der Textilindustrie in Baden-Württemberg 1245 Euro wie eine Auswertung des WSI-Tarifarchivs zeigt. Wenn Du wissen willst, wie viel Du in welcher Branche verdienst, geben Dir unsere Tariftabellen Auskunft.

Aber: Selbst wenn Dein Betrieb tarifgebunden ist, hast Du auf die tariflich vereinbarten Leistungen nur dann einen verbindlichen Rechtsanspruch, wenn Du Mitglied der Gewerkschaft bist, die den Tarifvertrag abgeschlossen hat.


Welche Möglichkeiten gibt es für Bewerberinnen und Bewerber mit Problemen?

Junge Menschen, denen der Einstieg in eine Ausbildung schwerfällt, können durch die assistierte Ausbildung individuelle Unterstützung bekommen. Das Besondere: Auch der Betrieb wird vor und während der Ausbildung intensiv begleitet. Ein Bildungsträger bietet als dritter Partner in der Ausbildung allen Beteiligten Dienstleistungen an. Die Unterstützung wird flexibel gestaltet und individuell an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst.

Wer in der Berufsschule oder im Betrieb nicht mitkommt, kann bei der Arbeitsagentur auch ausbildungsbegleitende Hilfen beantragen. Der Umfang der Hilfe wird individuell zugeschnitten. Unterstützung gibt es durch einen Bildungsträger, der einen persönlichen Förderplan ausarbeitet.


Was ist, wenn es bis September nicht mit einem Ausbildungsplatz klappt?

Nicht den Kopf in den Sand stecken. Bei der Arbeitsagentur gibt es eine Nachvermittlung.


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