PRESSEMITTEILUNG NR. 18/2021
Nach OECD-Bericht: IG Metall fordert, Weiterbildung jetzt stärker zu fördern

OECD: Deutschland hinkt bei Weiterbildung hinterher +++ Jörg Hofmann: „Soziale Transformation geht nur mit breiter Weiterbildung.“ +++ Hans-Jürgen Urban: „Wir wollen gezielt auch die Beschäftigten erreichen, die sich bisher nicht mit Weiterbildung befassen.“

23. April 202123. 4. 2021


Frankfurt am Main – Anlässlich des aktuellen OECD-Berichts „Weiterbildung in Deutschland“ fordert die IG Metall Arbeitgeber und Politik auf, stärker in Weiterbildung zu investieren sowie organisatorische und strukturelle Hürden für das lebenslange Lernen abzubauen. „Wer jetzt in Weiterbildung investiert, investiert in die Arbeit der Zukunft. Digitalisierung, Globalisierung und der ökologische Umbau der Wirtschaft verändern Arbeitsplätze rasant. Nur mit einer systematischen Personalentwicklung und entsprechender Förderung von Weiterbildung in den Betrieben wird es gelingen, diese Transformation unserer Wirtschaft sozial und gerecht zu gestalten und dabei alle mitzunehmen. Das muss unser Anspruch sein. Mit einem mittelmäßigen Platz dürfen wir uns nicht zufriedengeben“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Freitag in Frankfurt.

Laut OECD liegt Deutschland bei der Beteiligung an Lernangeboten, die über die Erstausbildung hinausgehen, deutlich hinter anderen, leistungsstarken OECD-Ländern. Erwachsene mit geringen Grundkompetenzen, Geringverdienende und Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen weisen besonders niedrige Teilnahmequoten auf. Das ist aus Sicht der IG Metall besonders bedenklich, weil Digitalisierung und Automatisierung viele einfache Arbeitsplätze schon bald erheblich verändern oder sogar überflüssig machen werden.

Der OECD-Bericht bestätigt Untersuchungen und Befragungen, die die IG Metall für ihren Zuständigkeitsbereich in der Vergangenheit durchgeführt hat. Demnach hat mehr als die Hälfte der Betriebe keine systematische Personalplanung und Bedarfsermittlung. 90 Prozent der Befragten sehen Verbesserungsbedarf bei Weiterbildungsberatung, -begleitung und -motivation.

Die IG Metall hat Weiterbildung schon früh zum Thema gemacht und in Tarifverträgen geregelt. Die IG Metall bringt sich auch aktiv bei der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) ein und hat in diesem Rahmen ein Projekt zur Etablierung von betrieblichen Weiterbildungsmentoren auf den Weg gebracht. Weiterbildungsmentoren sollen Beschäftigte im Hinblick auf Weiterbildung gezielt ansprechen und unterstützen. Sie wirken damit einer entscheidenden Schwäche der deutschen Weiterbildungslandschaft entgegen, die der aktuelle OECD-Bericht herausgearbeitet hat: Die Angebote sind zu unübersichtlich und komplex. Dazu sagt Hans-Jürgen Urban, als geschäftsführendes Vorstandsmitglied unter anderem zuständig für Qualifizierungspolitik. „Wir wollen gezielt auch die Beschäftigten erreichen, die sich bisher nicht mit Weiterbildung befassen. Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren unterstützen so die betriebliche Personalentwicklung und Anwendung unserer tariflichen Vereinbarung zu Weiterbildung.“

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