PRESSEMITTEILUNG Nr.45/2021
IG Metall fordert Sicherheit und Verlässlichkeit beim Strompreis

Staatliche Preisbestandteile wie EEG-Umlage und Stromsteuer abschaffen +++ Entlastung für sozial Schwächere sowie für Pendlerinnen und Pendler +++ Fachkräfteoffensive für grüne Zukunftsberufe

26. Oktober 202126. 10. 2021


Frankfurt am Main – Anlässlich des heutigen außerordentlichen Treffens der EU-Energieminister fordert die IG Metall die Politik auf, bei den rasant steigenden Energiepreisen gegenzusteuern und gleichzeitig zügig und entschlossen die Energiewende voranzutreiben. „Angesichts der Kostenexplosion im Energiesektor muss die neue Bundesregierung eine klare Aussage des Energiebedarfs der Zukunft machen. Wir brauchen für die Bürgerinnen und Bürger Sicherheit und Verläßlichkeit bei der Strompreisberechnung“, sagte Wolfgang Lemb, zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Dienstag in Frankfurt. „Die IG Metall fordert eine realistische Berechnung des Strombedarf zunächst bis 2030. Daran müssen sich dann die jährlichen Zubauziele der Erneuerbaren Energien orientieren.“

Die IG Metall fordert die Politik auf, eine Umschichtung der Preisgestaltung vorzunehmen: Staatliche Preisbestandteile wie EEG-Umlage und Stromsteuer müssten abgeschafft und künftig aus Steuermitteln finanziert werden. Bei steigenden CO2-Preisen müsse es schnellstens eine Entlastung für sozial Schwächere sowie für Pendlerinnen und Pendler geben. Energieintensive Industrien brauchten einen garantierten Industriestrompreis.

Ohne den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien werde man weiterhin abhängig sein von fossilen Energieträgern. „Wir brauchen mehr Windparks an Land und auf der See und müssen die finanzielle Beteiligung von Kommunen an Windparks erleichtern“, so Lemb.

Auch im Gebäudesektor erreiche Deutschland nicht die vorgegebenen Ziele. Die Technologie sei da, werde aber zu selten eingesetzt. Zum einen, weil die Förderlandschaft unklar und kompliziert sei und zum anderen, weil innovative Verbundprojekte in Kommunen fehlten. Ähnlich wie beim Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur könne beispielsweise ein Ausbau der Photovoltaik koordiniert in den Kommunen erfolgen.

Damit aber die Anlagen der Zukunft auch gebaut werden können und die Fachkräfte der Zukunft vor allem im Handwerk nicht fehlten, bedürfe es einer „Fachkräfteoffenisve für grüne Zukunftsberufe“. Junge Menschen könnten überzeugt und motiviert werden, dass sie mit ihren Berufen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz liefern.

Um ihre Forderungen nach einem sozial-ökologischen Wandel in Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft Nachdruck zu verleihen, ruft die IG Metall für den 29. Oktober zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Unter dem Motto „#fairwandel – sozial, ökologisch, demokratisch“ werden Zehntausende Beschäftigte für eine gerechte Transformation der Industrie bei mehr als 50 Kundgebungen bundesweit auf die Straße gehen.

 

Weitere Informationen und Pressebilder von Wolfgang Lemb

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