PRESSEMITTEILUNG
Rekord im Tarifkonflikt der Textil- und Bekleidungsindustrie: Mehr als 20.000 Beschäftigte

So viele Warnstreikteilnehmer wie noch nie in den vergangenen 25 Jahren +++ Warnstreikrekord im Jubiläumsjahr des Zusammenschlusses von GTB und IG Metall +++ Nächste Tarifverhandlung an diesem Freitag

29. März 202329. 3. 2023


Frankfurt am Main – Vor der vierten Tarifverhandlung an diesem Freitag erhöhen die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie mit massiven Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber: Bis heute haben sich mehr als 20.000 Beschäftigte an Warnstreiks, Kundgebungen und Aktionen beteiligt – so viele wie noch nie bei Tarifauseinandersetzungen in dieser Branche während der vergangenen 25 Jahren.

Miriam Bürger, Verhandlungsführerin der IG Metall: „Die Rekordbeteiligung an den Warnstreiks ist ein klares Signal an die Arbeitgeber und eine deutliche Aufforderung, sich endlich zu bewegen. Die Kolleginnen und Kollegen sind hochmotiviert und fest entschlossen, sich nicht mit einem Billigangebot abspeisen zu lassen. Wir fordern die Arbeitgeber auf, dieses Signal endlich ernst zu nehmen und am Freitag ein signifikant verbessertes Angebot vorzulegen. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen jetzt dringend eine deutliche, tabellenwirksame Entgelterhöhung – und sie haben es auch verdient.“

Schwerpunkte der Aktionen und Kundgebungen heute waren in Elmshorn (Schleswig-Holstein) und Giengen bei Heidenheim (Baden-Württemberg). Hier trafen sich unter anderem die Beschäftigten von Carl Stahl, Paul Hartmann, Margarete Steiff, Vereinigte Filzfabrik, Ziegler und Zwisstek zu einer gemeinsamen Proteskundgebung. Damit wollten sie ihre Forderungen bekräftigen und Druck auf die Arbeitgeber ausüben.

Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie 8 Prozent mehr Lohn und Gehalt für 12 Monate, mindestens aber einen monatlichen Sockelbetrag von 200 Euro. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft eine Fortsetzung der tariflichen Altersteilzeitregelungen mit besseren Konditionen.

Der Arbeitgeberverband dagegen bietet neben einer „Inflationsausgleichsprämie“ lediglich eine dauerhafte Entgelterhöhung von 4,0 Prozent ab 1.10.2023 und 2,5 Prozent ab 1.10.2024 bei einer Laufzeit von 26 Monaten an. Die bestehende Altersteilzeitregelung wollen die Arbeitgeber nicht fortführen.

Der Warnstreikrekord von 20.000 Teilnehmern fällt in ein besonderes Jubiläumsjahr: 2023 jährt sich der Zusammenschluss der Gewerkschaft Textil und Bekleidung mit der IG Metall zum 25sten Mal.

Die nächste, vierte Tarifverhandlung findet an diesem Freitag, 31. März, im nordrhein-westfälischen Billerbeck statt. Die Verhandlung beginnt um 14 Uhr. Bereits ab 11.30 Uhr ist eine Warnstreik-Kundgebung vor dem Verhandlungslokal in Billerbeck geplant.

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