Pressemitteilung
Klimawende und Handwerk: IG Metall für „New Deal“ gegen Belastungen

Bundeshandwerkskonferenz drängt auf soziale Energiewende +++ Aktionsplan für Stärkung des Handwerks und seiner Beschäftigten

24. März 202324. 3. 2023


Frankfurt am Main – Angesichts der Diskussionen um Wärmepumpen und Gasheizungen mahnt die IG Metall mehr Einsatz für die Energiewende an. Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall: „Fehlendes Verständnis in der Politik und Unternehmen untergräbt die Akzeptanz für die Klimaziele in der Gesellschaft. Wenn die Politik verbindliche Klimaschutzmaßnahmen beschließt, muss sie auch dafür sorgen, dass alle Menschen diese Maßnahmen finanziell auch stemmen können. Deshalb brauchen wir einen ‚New Deal‘ für das Handwerk und die Menschen.“ Dazu beschloss die Bundeshandwerkskonferenz der IG Metall am Freitag in Frankfurt als Resolution einen Aktionsplan für Wohnende und Beschäftigte.

 

Mit Blick auf das von der Ampel-Koalition geplante Gebäudeenergiegesetz fordert die Gewerkschaft einen „Ordnungsrahmen aus einem Guss, der das gesamte Gebäude umfasst“. Dazu gehörten ausreichende staatliche Förderungen mit sozialen Kriterien. Ralf Kutzner: „Der Gebäudesektor hat 2022 zum dritten Mal in Folge die Klimaziele nicht erfüllt. Gleichzeitig bekommen die Beschäftigten im Handwerk den Frust der Menschen zu spüren. Ein Weiter so darf es nicht geben.“

 

Konkret fordert die Bundeshandwerkskonferenz der IG Metall:

  • Ganzheitlicher Gebäudeansatz: Für die notwendigen Treibhausgasminderungen muss die Sanierungsrate der Bestandsimmobilien mit Blick auf Fassaden, Dächer, Fenster, Türen und erneuerbare Energien sowie Elektrik verdoppelt werden.
  • Sozial gerechte Wärmewände: Die Energiewende darf die angespannte finanzielle Situation von Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümer von Familienhäusern nicht verschärfen, zumal insbesondere Ältere keine kreditfinanzierten Sanierungen stemmen können. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) muss das abfedern.
  • Gute Arbeit fördern: Bei staatlichen Förderungen muss die Beauftragung von tarifgebundenen Unternehmen Pflicht werden, um der ansteigenden Fachkräftelücke von 190.000 Beschäftigten einen Fachkräfteanreiz entgegen zu setzen. „Dumping bei den Arbeitsbedingungen ist Gift für alle. Tarifverträge sind ein zentraler Schlüssel für das Gelingen der Energiewende“, sagte Ralf Kutzner.

 

Die Unternehmen rief die IG Metall auf, ihren Beitrag für die Zukunft des Handwerks zu erfüllen. „Das negative Bild des Handwerks ist häufig hausgemacht. Wir brauchen mehr Mitbestimmung, mehr und eine bessere Ausbildung sowie ein Recht auf Weiterbildung“, forderte IG Metall-Vorstand Ralf Kutzner.

 

Hinweis: Die Resolution im Wortlaut finden Sie hier zum Download

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