PRESSEMITTEILUNG
Keine Zerschlagung von Thyssenkrupp

Gemeinsame Erklärung des Konzernbetriebsrats und der IG Metall zur aktuellen Berichterstattung über Thyssenkrupp und zur heutigen Pressemitteilung des Konzerns

26. Mai 202526. 5. 2025


In der heutigen Pressemitteilung bestätigt der Konzern grundsätzlich die in der Presseberichterstattung vom Wochenende unterstellte geplante Neuausrichtung des Unternehmens.

Bisher waren die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter nicht angemessen in die strategische Diskussion eingebunden. Unser Informationsstand spiegelt die in der Pressemitteilung beschriebene „deutlich fortgeschrittene Entwicklung“ entsprechend nicht wider.

Wir erwarten daher nun, dass das Unternehmen hier nachbessert und das Vorhaben den zuständigen Gremien zeitnah und vollständig transparent gemacht wird.

Einer sinnvollen strategischen Neuausrichtung stehen die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter nicht im Wege, erwarten aber in diesem Zusammenhang, dass die geplanten Veränderungen innerhalb gewisser Leitplanken umgesetzt werden, um Perspektiven für die betroffenen Geschäfte zu entwickeln und Arbeitsplätze langfristig zu sichern.

Eine einseitige Orientierung auf Aktionärsinteressen zu Lasten der Belegschaften und der Steuerzahler lehnen wir ab. Einer Zerschlagung werden wir uns entschieden entgegenstellen.

Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats:
„Die Situation, in der sich thyssenkrupp heute befindet, haben nicht die Kolleginnen und Kollegen zu verantworten, die Tag für Tag ihre Arbeit machen. Die heutige Situation ist Ergebnis von zu vielen gescheiterten Managementstrategien der Vergangenheit. Daher erwarten wir vom Vorstand mehr Sensibilität im Umgang mit den arbeitenden Menschen im Unternehmen. Für Führungskräftetagungen im Ausland, während in vielen Geschäftsbereichen scharfe Sparprogramme und Personalabbau laufen, haben wir kein Verständnis.“

Jürgen Kerner, 2. Vorsitzender der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der thyssenkrupp AG:
„Die Arbeitnehmerseite setzt sich seit Jahren für eine solide Entwicklung und eine gute Zukunft aller Geschäftsfelder bei thyssenkrupp ein. Dass wir bereit sind, dafür neue Wege zu gehen und auch über unseren Schatten zu springen, haben wir oft genug bewiesen. Aber den Konzern zu filetieren und nach und nach an die Börse zu bringen – ohne Zukunftsbilder mit Perspektiven für Mitarbeiter und Standorte in allen Bereichen – lehnen wir ab. Wir erwarten klare Aussagen zu Beschäftigung und Standorten. Betriebsbedingte Kündigungen müssen ausgeschlossen werden.“

 

 

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