PRESSEMITTEILUNG
IG Metall startet Tarifrunde Stahl: Beschäftigung, Reallöhne und Fachkräfte sichern!

Gewerkschaft mit klaren Anforderungen an Arbeitgeber und Politik +++ IG Metall fordert Garantie für Arbeitsplätze und volle Kaufkraft +++ Boguslawski: „Politik muss endlich positiven Rahmen für eine zukunftsfähige Stahlindustrie umsetzen.“

12. September 202512. 9. 2025


Frankfurt am Main – Start der Tarifrunde für die Beschäftigten in der deutschen Eisen- und Stahlindustrie: Für den Erhalt guter Arbeitsplätze fordert die IG Metall von den Arbeitgebern eine Garantie der Reallöhne und Beschäftigung. Das beschloss der Vorstand der Gewerkschaft am Freitag.

IG Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski: „Wir sind uns der Lage voll bewusst. Wir wollen und müssen Beschäftigung, Reallöhne und Fachkräfte sichern. Daran sollten auch die Unternehmen ein Interesse haben.“ Arbeitgeber sowie Politik stünden jetzt in der Verantwortung, den Standort nicht zu gefährden. „Wir wollen ein Ausbluten der deutschen Schlüsselindustrie und ihrer Beschäftigten auf jeder Ebene verhindern. Mit Tarifverträgen denken und handeln wir nach vorne“, so Boguslawski.

Beschäftigte in Krisenunternehmen verzichten bereits

Die Entgeltforderung ist unbeziffert. „Das bedeutet: keine Nullrunde, sondern volle Kaufkraft für die Kollegen und Konjunktur“, erklärte Boguslawski. Unternehmen sollten zudem tarifliche Möglichkeiten zur Beschäftigungssicherung nutzen.

Von der Bundesregierung erwartet die Gewerkschaft einen schnell umgesetzten Industriestrompreis zur Entlastung der Stahlindustrie, von Brüssel eine europäische Local-Content-Politik als Antwort auf Zollkrise und Billigstahl-Importen. Das Investitions-Sondervermögen müsse schnell in greifbare Projekte umgesetzt werden. Das helfe auch der heimischen Stahlindustrie.

Boguslawski: „Herausforderungen wie Zölle oder Klimaschutz liegen in der Verantwortung der Politik. Ihre Aufgabe ist es, den Rahmen für eine zukunftsfähige Stahlindustrie und ihre Arbeitsplätze positiv zu setzen.“ Die Beschäftigten dürften nicht Leidtragende sein: „Bei Verhandlungen für sichere Jobs in den Krisenbetrieben sind die Beschäftigten bereits mit Verzicht in Vorleistung gegangen. Sie brauchen in einem neuen Tarifvertrag als Rahmen die Garantie: Ihr Lebensstandard darf sich nicht verschlechtern.“

Die erste Tarifverhandlung für die Gebiete „Nordwest“ und „Ost“ findet am 16. September in Düsseldorf statt. Die Friedenspflicht endet mit dem 30. September; danach sind Warnstreiks möglich.

In der deutschen Stahlindustrie arbeiten bundesweit 82.000 Beschäftigte mit Tarifvertrag. Die startenden Verhandlungen betreffen zunächst 68.000 Stahlwerker*innen vor allem in Nordwest- und Ostdeutschland. Die Stahl-Tarifrunde für das Saarland startet Mitte November.

 

Hinweis für Redaktionen: Die Verhandlungen führen die IG Metall-Bezirke. Regionale Presse-Ansprechpartner:

 

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