IG Metall gewinnt bei Frauen, Angestellten und Studierenden
Deutliche Mitgliederzuwächse verzeichnete die IG Metall bei Frauen ( 0,8 Prozent), Menschen mit Migrationshintergrund ( 2 Prozent) und Angestellten ( 2,5 Prozent). Bei den Ingenieurinnen und Ingenieuren ist die IG Metall sogar um 13,7 Prozent gewachsen. Zudem hat die IG Metall nun junge 231 860 Mitglieder unter 27 Jahren. Bei den Gruppen Auszubildende, dual Studierende und Studierende stieg die Zahl auf insgesamt 129 610, das ist ein Plus von 6.366 Mitgliedern. Mittlerweile sind über 50 000 Studierende Mitglied der IG Metall.



„Die gute Entwicklung bei den Frauen haben wir einer auch für Frauen attraktiven Tarifpolitik, engagierten Ehrenamtlichen und mehr weiblichen Führungskräften in der IG Metall zu verdanken“, erklärt die Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner. „Und auch junge Menschen finden die IG Metall attraktiv. Wir werben heute gleichermaßen Auszubildende und Studierende. Das liegt auch daran, dass sich die IG Metall auf die immer differenzierteren Einstiege ins Berufsleben eingestellt hat.“
IG Metall packt Klimawandel und digitale Transformation an
Die IG Metall sieht 2019 große Herausforderungen auf die deutsche Wirtschaft zukommen durch drohende Handelskonflikte, die Auswirkungen des Brexit sowie die Gestaltung der zukünftigen Mobilitäts- und Energieentwicklung.
Insbesondere die Automobilindustrie sieht die IG Metall in einer schwierigen Situation. Durch die neuen europäischen Klimaziele könnten mehr als 150 000 Arbeitsplätze wegfallen. Bis zu 40 000 neue Arbeitsplätze könnten entstehen, wenn alle Komponenten der Elektromobilität in Deutschland gefertigt würden. Dazu brauche es jedoch Investitionen in neue Wertschöpfung, neue Arbeitsplätze durch klimafreundliche Produkte und in die notwendige Infrastruktur.
Im Jahr 2019 will die IG Metall die digitale Transformation in den Fabriken und Büros praktisch anpacken und im Interesse der Beschäftigten gestalten. Mit der Erstellung eines „Transformationsatlas“ wird sich die IG Metall in den kommenden Monaten einen detaillierten Überblick verschaffen und eine Strategie entwickeln. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ist das Thema Künstliche Intelligenz. Ziele der IG Metall sind eine realistische Folgenabschätzung, eine breite Qualifizierungsoffensive und gute Betriebsvereinbarungen für neue Arbeitsformen wie agile Projektarbeit. „Die Profite der Digitalisierung müssen in gute Arbeit investiert werden. Denn wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft in Digitalisierungsgewinner und Verlierer gespalten wird“, macht Hofmann klar. „Dazu brauchen wir ein Recht auf Weiterbildung für alle, eine faire Verteilung des Arbeitsvolumens und selbstbestimmte Arbeitszeiten.“
IG Metall auch finanziell handlungsfähig
Die IG Metall ist für die kommenden Herausforderungen „finanziell gut aufgestellt und jederzeit handlungsfähig“, betont Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall. Im Jahr 2018 stiegen die Beitragseinnahmen der IG Metall im neunten Jahr in Folge auf 585 Millionen Euro, ein Plus von 4,3 Prozent. „Die Solidarität von 2,3 Millionen Mitgliedern gibt uns politische Stärke – sowie finanzielle Kraft und Unabhängigkeit“, macht Kerner klar. „Wer meint, er könne Digitalisierung gegen die Beschäftigten wenden und ihre Rechte schleifen, der wird sich an der IG Metall die Zähne ausbeißen. Wir haben – auch finanziell – einen langen Atem.“