ArcelorMittal will junge Facharbeiter in die Leiharbeit schicken
Junge Facharbeiter wollen nicht ausgegliedert werden
Der Stahlkonzern Arcelor Mittal will junge Facharbeiter nicht übernehmen. Stattdessen plant die Geschäftsführung, junge, ausgelernte Facharbeiter nach ihrer tariflichen Übernahme über eine Transfergesellschaft als Leiharbeiter weiter zu beschäftigen.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Drahtstraße in Ruhrort im Jahr 2012 benötigt ArcelorMittal insgesamt 130 Beschäftigte weniger. Ein Teil davon geht in Altersteilzeit, erklärt die IG Metall Duisburg. Über den restlichen Personalabbau und die Perspektiven der personellen Erneuerung und Verjüngung der bestehenden Belegschaft ist nun ein Konflikt entstanden. Zum Beispiel sollen ausgelernte Facharbeiter sollen in eine Transfergesellschaft ausgegliedert und als Leiharbeiter wieder eingestellt werden. Die IG Metall will nun die Übernahme der jungen Facharbeiter erreichen und verhindern, dass diese ausgegliedert werden.
Facharbeiter raus – und als Leiharbeiter wieder rein Denn eigentlich plagt das Stahlunternehmen ein Altersproblem: „Die Hälfte der Belegschaft ist in fünf Jahren über 50“, sagt Betriebsrat Uwe Scharnberg auf „derwesten.de“. Um den Altersdurchschnitt zu senken, könne man die jungen Kolleginnen und Kollegen übernehmen, heißt es dort. Im Gegenzug könne man zusätzlichen Mitarbeitern den Ausstieg über die Altersteilzeit ermöglichen. Das sei dem Arbeitgeber allerdings zu teuer.
Die Lösung, die sich Arcelor Mittal für dieses Problem hat einfallen lassen, scheint dreist. Die jungen Fachleute sollen nicht übernommen werden. Stattdessen werden sie zu der Transfergesellschaft PEAG geschickt und von dort als Leiharbeiter wieder ausgeliehen. Ein unhaltbarer Zustand, wie der Betriebsratsvorsitzende Michael Andriejewski findet. Andriejewski meint: „Wir haben zurzeit schon einen Altersdurchschnitt von 47,5 Jahren in unserem Unternehmen. Diese Maßnahme würde die ganze Situation noch verschärfen“.
Zukunft des Unternehmens in Gefahr Tatsächlich fühlen sich bei Arcelor Mittal in Duisburg die Jungen um ihre Zukunft betrogen. Die Alten dagegen, die nicht in Altersteilzeit gehen können, fühlen sich an den Betrieb gekettet.
Doch auch die Zukunft des Unternehmens sehen sie in Gefahr. Denn wenn die jungen Fachleute erstmal in prekären Jobs sind, werden sie alles daran setzen, einen besseren Arbeitsplatz zu finden. Dann dürften sie für Arcelor Mittal entgültig verloren sein. Bei einer außerordentlichen Betriebsversammlung am 7. Oktober haben die Azubis aber auch die Beschäftigten schon mal ihren Unmut gegenüber den Maßnahmen der Geschäftsführung kundgetan.
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