6 Leserinnen und Leser meinen metall 7/8 2022 metall Dein Magazin Jahrgang 74 | Mai/Juni 2022 | D 4713 | igmetall.de/metall ... auch mit Natalya, Tatjana und Elena von ArcelorMittal in Kriwij Rih, die das Stahlwerk am Laufen halten, während die Männer die Ukraine als Soldaten verteidigen. Politik & Gesellschaft Frieden schaffen mit Waffen? Das sagen Marie-A. Strack-Zimmer- mann und Janine Wissler 28 Rat für Tat Entlastungspaket gegen Teuerung Was die Bundesregierung plant und die IG Metall fordert 24 Bezirk Ausgabe 5/6 2022 »Meiner Meinung nach darf es nicht um die Frage eines Lieferembargos gehen, sondern wir müs- sen fordern: keinen Cent für Putins Kriegskasse! Wenn es stimmt, dass die EU täglich circa eine Milli- arde Euro an Russland zahlt, frage ich mich: Wie viele Milliarden verdienen die deutschen und euro- päischen Energiehändler an diesem Deal? Kann es sein, dass das Motiv für das zögerliche Handeln der Politik mal wieder darin liegt, dass man die Gewinne der Energieindustrie nicht gefährden will?« Werner Dziony, Hannover Starke Position metall 5/6 2022 »Frieden schaffen mit Waffen?« »Schämt Ihr Euch nicht?« metall 5/6 2022 »Frieden schaffen mit Waffen?« Nazideutschland konnte auch nur dank Waffen besiegt werden. Wären seinerzeit (1939) England und Frankreich besser ge- rüstet gewesen, hätte Hitler den Krieg wahrscheinlich nicht begonnen. Was Ja- nine Wissler (Die Linke) vorbringt, die 100 Milliarden Euro lieber in soziale Projekte zu stecken, ist ja wünschenswert. Doch auch wenn mir Frau Strack- Zimmermann (FDP) politisch nicht liegt, stimme ich ihr zu: Nur aus einer starken Position lassen sich Verhandlungen füh- ren. Josef Ullrich, Frankfurt am Main Beim Blick in die metall traute ich mei- nen Augen nicht: Darf dort doch Janine Wissler, eine Feindin gewerkschaftlicher Freiheit, Demokratie, des Rechtsstaats und unseres politischen Systems ihre Meinung ausbreiten. Sie ist Vorsitzende der Linken, einer Partei, die der SED nachgefolgt ist, und vertritt noch heute deren Werte. Gewerkschaftliche Freiheit, Demokratie und individuelle Freiheit ge- hören nicht dazu. Solche Menschen und ihre Ansichten gehören nicht in eine Ge- werkschaftszeitung. Schämt Ihr Euch nicht? Gebt sofort Eure Jobs auf und ver- lasst die IG Metall. Albert Flak, per E-Mail Lobbyistin der Rüstungsindustrie metall 5/6 2022 »Frieden schaffen mit Waffen?« Frau Strack-Zimmermann schreibt: »Nur wenn wir als Staat Härte und unbedingte Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstverteidigung ausstrahlen, werden wir nicht an- gegriffen.« Doch die Möglichkeit, mit vom Staat organisierter ziviler Verteidigung Härte und unbedingten Willen zur Selbstverteidigung zu zeigen, wird gar nicht er- wogen. In der Ukraine können wir zusehen, wohin militärische Verteidigung führt. Junge Männer töten sich gegenseitig, töten – meist gegen ihren Willen – auch Zivilis- ten und erleiden dadurch massive seelische Verletzungen. Die Infrastruktur der Städte wird zerstört, sodass Leben dort nicht mehr möglich ist. Es ist für mich un- glaublich, wie eine Bundestagsabgeordnete sich als Lobbyistin der Rüstungsindus- trie engagiert und der Bundestag in seiner Mehrheit auch noch diesen Lobbyisten folgt. Reinhard Muth, Althütte Welch eine Logik! metall 5/6 2022 »Frieden schaffen mit Waffen?« Frau Strack-Zimmermann (FDP) wirbt für die Aufrüstung mit dem Argument »Kriege werden nur von dem begonnen, der denkt, sie gewinnen zu können«. Welch eine Logik! Die mit Abstand höchsten Rüstungsausgaben haben laut dem Stockholmer Friedensforschungs- institut SIPRI derzeit die USA, Russland nimmt Platz drei ein, Deutschland Platz sieben. Wenn die derzeit geplante Erhö- hung der Rüstungsausgaben (eine Milli- arde Euro Sondervermögen und laufend zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts) umgesetzt ist, steigt die Bundesrepublik Deutschland auf Platz drei. Dann haben wir Russland überholt und können gegen jedes Land, außer den USA und China, einen Krieg beginnen. Toll! Schon Adolf Hitler hat die Rüstungsaus- gaben drastisch erhöht, um den geplan- ten Krieg zu gewinnen. Hat er ihn dann gewonnen? Frau Strack-Zimmermann be- schwert sich auch darüber, dass in den vergangenen Jahren gleich mehrere wichtige Verträge zur Rüstungskontrolle aufgelöst wurden. Warum nennt sie nicht Ross und Reiter? Wer hat denn die Verträge aufgekündigt? Es war nicht Russland und es war nicht Putin. Ganz schwach habe ich den Namen Trump (Präsident der USA) in Erinnerung. Wir werden weder mit Aufrüstung noch mit Waffenlieferungen den Frieden sichern. Wer aufrüstet und Waffen in Kriegsgebiete liefert, gefährdet den Frieden und trägt dazu bei, dass der Krieg noch schrecklicher wird und noch länger dauert. Darum kann es für uns Gewerkschafter nur den einen Weg geben: Wir müssen uns gegen Aufrüs- tung und Waffenlieferungen wehren, solange es noch nicht zu spät ist. Wilhelm Hacker, Höchstadt an der Aisch