15. Februar 2017
Textil-Tarifrunde
Countdown läuft – mit Power in die dritte Runde
Nach zehn Tagen Warnstreiks geben die Textiler immer noch weiter Stoff. Mit einer Bilanz von mehr als 11 000 Warnstreikenden geht die IG Metall heute mit einer starken Rückendeckung in die dritte Runde – flankiert mit einer machtvollen Demonstration in Saarlouis, wo sich die Tarifparteien treffen.

Anfang der Woche legten die Textil-Beschäftigten noch mal nach und erhöhten den Druck in den Betrieben und auf der Straße, wie etwa in Nordrhein-Westfalen und an der Küste.

Seit Ende der Friedenspflicht am 1. Februar haben sich über 11 000 Beschäftigte in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie an Warnstreiks beteiligt. Eine klare und deutliche Botschaft an die Arbeitgeber.
 

Mit Power in die dritte Runde: Textiler demonstrierten mit Jörg Hofmann in Saarlouis

 

 

„Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung einzutreten. Sie lassen sich nicht mit einem Angebot abspeisen, das Reallohnverlust bedeutet“, sagte der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann in Saarlouis, wo IG Metall und Arbeitgeber heute in der dritten Runde verhandeln. Jetzt seien die Arbeitgeber am Zug, nachzulegen. Ohne ein vernünftiges Angebot werden die Textiler keine Ruhe geben. Sollten sich die Arbeitgeber dennoch heute nicht bewegen, dann ist die IG Metall gezwungen, die nächste Eskalationsstufe einzuläuten. Hofmann: „Wir werden dann gezwungen sein, den Konflikt zu verschärfen. Das wird nicht ohne Wirkung auf die Kunden gehen.“


Auch heute waren wieder Textiler aktiv auf den Beinen. 600 Warnstreikende demonstrierten vor dem Verhandlungsstart in Saarlouis und forderten von den Arbeitgebern, ein besseres Angebot auf den Tisch zu legen. In Bayern ließen die Beschäftigten bei den Automobilzulieferern Faurecia Autositze in Neuburg und bei Ideal in Ingolstadt zeitweise die Arbeit ruhen. Auswirkungen auf die Produktion bei Audi sind nicht auszuschließen.


Arbeitgeber am Zug

Die dritte Tarifverhandlung für die rund 100 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie beginnt heute in Saarlouis um 13.30 Uhr im Victor’s Residenz-Hotel. Die IG Metall fordert 4,5 Prozent mehr Geld und bessere Konditionen bei der Altersteilzeit. Die Arbeitgeber haben vier Nullmonate sowie 1,4 und 1,5 Prozent in zwei Schritten über eine Laufzeit von 28 Monaten angeboten. Eine Verbesserung der Altersteilzeit lehnen sie ab.

„Das ist kein ernstzunehmendes Angebot“, sagt Manfred Menningen, der für die IG Metall die Verhandlungen führt. „Wenn die Auseinandersetzung nicht eskalieren soll, dann müssen die Arbeitgeber das Angebot ordentlich nachbessern“, so Menningen.


mehr unter textil-tarifrunde.de

Neu auf igmetall.de

    Link zum Artikel