5. Januar 2021
PRESSE-STATEMENT
IG Metall zu den aktuellen Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, und Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, zu den aktuellen Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern zur Situation der Eltern

Jörg Hofmann: „Ein verlängerter Lockdown bedeutet auch, dass Schulen und Kitas weiterhin nicht besucht werden können. Die Situation der Eltern bleibt damit weiterhin so schwierig, wie sie schon in den letzten Wochen und Monaten war. Die IG Metall weist seit Monaten mit Forderungen nach bezahltem Sonderurlaub auf diese Schieflage hin.

Die jetzt beschlossene Erweiterung des Kinderkrankengeldes um 10 Tage pro Elternteil bzw. 20 Tage für Alleinerziehende ist daher kurzfristig ein guter und richtiger Schritt! Die Bundesregierung geht damit endlich auf die Position der IG Metall ein: Arbeit im Homeoffice und gleichzeitig Kinderbetreuung oder Homeschooling schließen sich aus.“

Christiane Benner: „Wenn Kitas und Schulen noch für Wochen nicht besucht werden können, stellt das für Eltern eine immer größere Belastung dar. Wir begrüßen deshalb die jetzt beschlossenen Verbesserungen im Kinderkrankengeld, ausreichend sind sie aber auf lange Sicht nicht. Das zeigt auch unsere Beschäftigtenbefragung. 71 Prozent der Befragten, die ihre Kinder im ersten Lockdown zu Hause betreut haben, sagten, sie bräuchten bessere Lohnersatzleistungen. Die Lohnersatzleistung für Eltern im Infektionsschutzgesetz muss dauerhaft verbessert werden: Wir brauchen höhere Entlastungsbeträge und Homeoffice-Beschäftigte müssten Zugang erhalten. Außerdem muss ein Freistellungsanspruch gesichert werden.

Auch die kurz- und mittelfristigen gesellschaftlichen Folgen für die Arbeitsteilung und Sorgearbeit zwischen Müttern und Vätern sollten dabei dringend im Auge behalten werden. Diverse Studien zeigen, wie sehr Corona hier das Ungleichverhältnis zwischen den Geschlechtern verstärkt hat. Dieser gefährlichen Entwicklung sollte mit mangelnder Hilfe für betreuende Eltern nicht noch ein weiteres Einfallstor geboten werden. Die Folgewirkungen werden nicht nur Frauen spüren, sondern sie werden zum Bumerang für die Gesellschaft.“

weitere Informationen und Pressebilder von Jörg Hofmann

weitere Informationen und Pressebilder von Christiane Benner


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