Straßenbahnen begonnen. Mittlerweile bauen wir auch Regio- nalzüge und große Fahrzeugserien.« Dafür braucht man Platz. Den hat Stadler geschaffen: 2021 hat das Unternehmen in den Standort investiert und neue Fertigungshallen und Büro - gebäude gebaut. Vor allem aber braucht man genügend Beschäftigte: Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten und Büros, die die Aufträge abarbeiten, Menschen, die dafür sorgen, dass Stückzahlen produziert, dass vereinbarte Lieferzeiten ein- gehalten werden können. Und genau das ist der Punkt. Das wird, von Jahr zu Jahr, immer schwieriger. An dieser Stelle schmerzt das Wachstum. »Wir könnten, wenn wir e k c i h c S s n e J : o t o F sie denn hätten, aus dem Stand 50 Ingenieurinnen und Inge- nieure einstellen«, sagt Gierloff. »Zusätzlich haben wir großen Bedarf in der Fertigung. Wir suchen händeringend Kolleginnen und Kollegen in der Montage. Wir brauchen dringend Elektrike- rinnen und Elektriker.« Stellte die Personalabteilung vor zehn Jahren Stellen - anzeigen online, tru delten alsbald die ersten Bewerbungen ein, sagt Markus Gierloff. Gegenwärtig aber würde das nicht mehr funktionieren. Gezielt auf junge Menschen zugehen Heute, in Zeiten, in denen in den Berufen, die Stadler sucht, landauf, landab ein gewaltiger Fachkräftemangel herrscht, heute müssen sie sich bei Stadler mehr einfallen lassen, als Stellen auf der Homepage auszuschreiben. Das tun sie: »Wir sind auf Bildungsmessen in der Region präsent. Wir gehen in Universitäten und Schulen. Wir veranstalten Tage der offenen Tür und bieten Praktika an«, sagt Gierloff. Natürlich ist Stadler in Social-Media-Kanälen unterwegs. Aber nicht nur da. »Wir unterstützen auch die Jugendarbeit von Union Berlin, sind bei ihren Fußballcamps vor Ort und versuchen, mit jungen Menschen gezielt ins Gespräch zu kommen.« Das gelinge auch. »Wir arbeiten in einer Branche, die nachhaltig und klimafreundlich ist. Wir können abwechslungsreiche, zukunftssichere Arbeitsplätze bieten«, sagt Markus Gierloff. »Das sind gute Voraussetzungen.« Leicht ist es dennoch nicht. »Der Ausbildungsmarkt wird von Jahr zu Jahr überschaubarer, der demografische Wandel ist deutlich zu spüren.« Und natürlich stehe Stadler in Berlin im Wettbewerb mit vielen anderen Unternehmen. »Junge Men- schen haben heute die Wahl, sie können Arbeitgeber und Stellen vergleichen«, sagt Gierloff. »Weil das so ist, müssen wir zurück zum Flächentarifvertrag. Das ist elementar.« Stadler in Pankow liegt beim Entgelt 5 Prozent unter dem Flächentarif- vertrag, die Arbeitszeit beträgt 38 Stunden pro Woche. »Wir sind stolz darauf, dass wir hier in Berlin mit Stadler einen starken Industrieplayer haben, der Bahnen für Berlin und Deutschland baut«, sagt Jan Otto, Geschäftsführer der IG Metall Berlin. »Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt eine Schippe bei der Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte und der Bindung ans Unternehmen draufpacken.« Die Kolle- ginnen und Kollegen seien stolz auf ihr Produkt und auf die metall 5/6 2024 Branchen & Betriebe 29 Branche, in der sie arbeiten. Fairness bei der Entwicklung und Fertigung guter sowie nachhaltiger Produkte müsse sich aber eben auch in Tarifverträgen widerspiegeln. »Das Mandat unse- rer Mitglieder gibt uns die Kraft dazu, das tarifpartnerschaftlich auf den Weg zu bringen.« In den kommenden Wochen wollen sie deshalb mit dem Arbeitgeber über die Rückkehr zum Flächentarifvertrag verhan- deln. »Wir haben von Anfang an die Beschäftigten informiert und beteiligt«, sagt Markus Gierloff. »Wir haben eine Umfrage ge- »Wir arbeiten in einer tollen Branche. Die Arbeits- bedingungen müssen dem aber entsprechen.« Markus Gierloff, Betriebsratsvorsitzender macht, in der sich mehr als die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen da für ausgesprochen hat, das Thema Tarifvertrag anzupacken.« Dazu ist es ge- lungen, in den vergangenen Wochen viele neue Mitglieder für die IG Metall zu gewinnen. »Die Beschäftigten sind engagiert und hoch motiviert. Sie wollen den Tarifvertrag, sie haben ihn sich verdient«, sagt Gier- loff. »Wir arbeiten in einer tollen Branche.« Die Arbeitsbedin- gungen müssten dem aber entsprechen. »Und der Arbeitgeber darf nicht vergessen: Der Flächentarifvertrag macht unsere Arbeitsplätze noch attraktiver. Mit ihm wird es leichterfallen, junge Kolleginnen und Kollegen an Bord zu holen.« Anzeige 1 2 , 5 % R A B AT T LUST AUF BEATS, BANDS UND BEACH? Freuen Sie sich auf Live-Musik von nationalen und internationalen Top-Acts, feinen Sandstrand und jede Menge Erlebnismomente in der Autostadt in Wolfsburg vom 21. Juni bis zum 4. August 2024. Alle Infos und das Programm unter autostadt.de/sommer IG Metall Mitglieder erhalten 12,5 % Rabatt auf den regulären Eintrittspreis sowie auf Führungen und den GeländeParcours*. Geben Sie dafür den Code ASIGMS am Ende des Bestell vorgangs im Online-Shop unter autostadt.de/tickets ein. * gültig bis 30.12.2024, keine Kombination mit weiteren Rabatten oder Ermäßigungen möglich. 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