Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

GlossarTariflexikon

Von „Abschluss-Datum“ bis „Zwingende Wirkung“ – unser Lexikon erklärt Fachbegriffe rund um das deutsche Tarifsystem.

Von „Abschluss-Datum“ bis „Zwingende Wirkung“ – unser Lexikon erklärt Fachbegriffe rund um das deutsche Tarifsystem.



Pforzheim Vereinbarung

Mit dem Tarifergebnis, das am 12. Februar 2004 in Pforzheim für die Metall- und Elektroindustrie erzielt wurde, entstand die „Vereinbarung zur Sicherung von Arbeitsplätzen, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit“. Wer von „Pforzheim“ spricht, redet über diesen Tarifvertrag. Heute ist diese Vereinbarung Teil des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung und Beschäftigungsaufbau (TV BeSch).

Danach können die Tarifparteien nach gemeinsamer Prüfung mit Betriebsräten und Geschäftsleitungen für einzelne Betriebe ergänzende tarifliche Regelungen vereinbaren. Oder beschließen, dass Betriebe befristet von tariflichen Mindeststandards abweichen können. Zum Beispiel: Ansprüche der Beschäftigten entfallen, Sonderzahlungen kürzen, aber auch die Arbeitszeit senken oder erhöhen – mit oder ohne Entgeltausgleich.

Solche ergänzenden oder abweichenden Regelungen soll es jedoch nur geben, wenn dadurch Arbeitsplätze gesichert oder neue geschaffen werden. Vorher sollten alle Möglichkeiten, die der Tarifvertrag dazu bietet, ausgeschöpft worden sein. Der Flächentarifvertrag bleibt der Standard, die Abweichung die Ausnahme.

Vereinbarungen können nur die Tarifpartner abschließen. Tarifvertragspartei ist die IG Metall-Bezirksleitung. Sie kann die zuständige Verwaltungsstelle mit den Verhandlungen beauftragen. Die IG Metall-Mitglieder im Betrieb sollen (schon im Vorfeld) beteiligt werden.

Die Tarifparteien sind nicht verpflichtet, auf Antrag einer bestimmten Regelung zuzustimmen. Es besteht auch kein Einigungszwang. Sinn solcher Vereinbarungen ist es auch nicht, bestehende tarifwidrige betriebliche Regelungen nachträglich zu legitimieren.

Die IG Metall hat für Verhandlungen über Abweichungen klare Prinzipien formuliert:

  • Der Arbeitgeber soll nachweisen, dass die Abweichung notwendig ist. Es reicht nicht, wenn er bloß behauptet, Beschäftigung sichern zu wollen.
  • Die Beschäftigungsziele müssen verbindlich vereinbart und es sollen schlüssige Innovations- und Investitionskonzepte vorgelegt werden. Die Wettbewerbssituation, Innovation und Investitionen rechtfertigen für sich genommen noch keine Abweichung vom Flächentarifvertrag. Jeder Einzelfall muss geprüft werden.
  • Der abweichende Vertrag muss eindeutig definierte Gegenleistungen enthalten, die die Beschäftigten einklagen können. Dabei geht es um verbindliche Standortgarantien oder Investitionszusagen.
  • Voraussetzung für Abweichungen ist, dass die Arbeitnehmervertreter umfassende Informationen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erhalten.
  • Bei der Beurteilung müssen die Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Beschäftigten in der Branche und der Region berücksichtigt werden, um keine Spirale nach unten in Gang zu setzen.

Mitglied werden
Werde Teil einer starken Gemeinschaft

Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.

Online beitreten
neu auf igmetall.de
Streik bei Schabmüller in Berching
Streik für TarifbindungStreik erfolgreich: Tarifvertrag, mehr Geld und kürzere Arbeitszeit bei Schabmüller

Der Tarifvertrag ist da. Der Streik beim Elektromotorbauer Schabmüller brachte nach zwei Wochen den Erfolg. Ihre Löhne – aktuell noch 22 Prozent unter dem Metall-Tarif – werden schrittweise bis zum 1. Januar 2030 auf Tarifniveau angehoben. Die Arbeitszeit sinkt schrittweise von 40 auf 37,5 Stunden.

Europawahl 2024: Gute Arbeit? Besser mit Europa.
Europawahl 2024Was bei der Europawahl für Beschäftigte auf dem Spiel steht

Arbeitszeit, Mindestlohn, Gesundheitsschutz: Viele EU-Regeln betreffen den Arbeitsalltag von Beschäftigten. Bei der Europawahl 2024 geht es außerdem um die Zukunft der Industrie. Warum wählen diesmal besonders wichtig ist.

Streik bei Schabmüller in Berching/Bayern„Die Tonnen brennen, bis die Tinte trocken ist“

Streik. Seit dem 23. April haben die 500 Beschäftigten bei Schabmüller im bayerischen Berching die Arbeit niedergelegt. Ihre Löhne liegen 22 Prozent unter Tarif. Sie kämpfen gemeinsam mit der IG Metall für einen Tarifvertrag. Vor ihren Werkstoren sind sie zu einer Familie geworden.

Arbeiter an der Fräsmaschine
Kühlschmierstoffe in der Metallverarbeitung: Neue StofflisteGut geschmiert – aber gesundheitsgerecht

Wenn es läuft wie geschmiert, ist dies in der Regel Kühlschmierstoffen zu verdanken. Die haben es allerdings in sich. Die Stoffliste für Kühlschmierstoffe für die Metallbearbeitung wurde zum 23. Mal aktualisiert.

Christiane Benner bei der Kundgebung zum 1. Mai 2024 in Erfurt
Tag der Arbeit 2024„Klare Perspektiven für die Beschäftigten“

Unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ demonstrieren am 1. Mai tausende Beschäftigte. Deutschlandweit gehen sie für gute und sichere Arbeit auf die Straße.

Junger Mann mit Fahne während der Metall-Tarifrunde 2016 in Hamburg
Tag der Arbeit 2024Heraus zum 1. Mai

„Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ – unter diesem Motto ruft der DGB in diesem Jahr zum 1. Mai auf. Am Tag der Arbeit gehen wir auch in diesem Jahr wieder auf die Straße. In ganz Deutschland wird es zahlreiche Aktionen und Kundgebungen geben.

Über audiovisuellen Live-Support erhält der Maschinenbediener Unterstützung von Experten.
GrindingHub 2024 – Fachmesse für SchleiftechnikFreikarten für Mitglieder

Am 14. Mai 2024 startet die GrindingHub, die internationale Fachmesse für Schleiftechnik. Die IG Metall stellt ihren Mitgliedern kostenlose Messekarten zur Verfügung.

Tarifrunde Holz und Kunststoff 2023/2024Mehr Geld erkämpft: Das war die Tarifrunde Holz und Kunststoff

2300 Euro Inflationsausgleichsprämie, 5 Prozent mehr Geld ab Herbst, weitere 3 Prozent ab Sommer 2025, plus regionalem Extraplus: Das hat die IG Metall in der Holz- und Kunststoffindustrie durchgesetzt. 14.000 Beschäftigte aus 126 Betrieben machten dafür Druck, mit 1020 Aktionen und Warnstreiks.

Maloche und Malibu: Podcast mit Verena und Christoph
 Podcast „Maloche und Malibu“Mit 5000 Leuten kämpfen wir für Industriejobs

Was tun, wenn mein Chef mich mobbt? Welcher war der größte Streik der Geschichte? Im Podcast „Maloche und Malibu“ besprechen wir die großen Fragen der Arbeitswelt. Unsere 26. Folge trägt den Titel „Mit 5000 Leuten kämpfen wir für Industriejobs“.

Beschäftigte während einem Warnstreik in der Textil-Tarifrunde West 2023
Tarifrunde Textil und Bekleidung West 2023500 Euro in der Textilindustrie West jetzt

500 Euro netto extra: In der Textilindustrie West gibt's im April den zweiten Teil der Inflationsprämie (IAP) aus dem Tarifabschluss von vor einem Jahr. Die IG Metall erreichte damals 1500 Euro IAP und dauerhaft 4,8 Prozent mehr ab Oktober 2023. Ab September 2024 kommen weitere 3,3 Prozent dazu.

Textilarbeiterin, die Stoffrollen im Lager lagert
Tarifrunde Textilindustrie OstTextil-Beschäftigte fordern 8,5 Prozent mehr Geld

Nach der Textilindustrie West vor einem Jahr startet nun für 8000 Beschäftigte der Textilindustrie Ost die Tarifrunde. Es geht um mehr Geld und einen fairen Ausgleich für die Preissteigerungen.

Beschäftigte von ZF, SKF, Bosch, Schaeffler und anderer Betriebe demonstrieren in Schweinfurt für den Erhalt ihrer Standorte.
Aktionstag in SchweinfurtKampf für Industriearbeitsplätze

5000 Metallerinnen und Metaller stellen sich gegen den Abbau von Industriearbeitsplätzen in Schweinfurt. Die IG Metall hatte zum Aktionstag „SOS Kugellagerstadt“ gerufen. Doch nicht nur in Unterfranken ist die Situation kritisch, bundesweit investieren Betriebe zu wenig in die Zukunft.

IG Metall vor Ort
Beratung, Service, Hilfe

Noch Fragen? Informiere Dich bei Deiner zuständigen IG Metall Geschäftsstelle.

Newsletter bestellen