Die Inflation an der Wurzel packen – das heißt vor allem: Die horrenden Energiepreise deckeln. Eine Bremse für die Strom- und Gaspreise einführen.
Schon im April hat die IG Metall dafür in Berlin Druck gemacht – mit über 10.000 Betriebsräten und Vertrauensleuten aus 4000 Betrieben. Über den Sommer beteiligten sich rund 200.000 Menschen an unserer Unterschriftenkampagne „Krisengewinne abschöpfen – Kosten deckeln!“
Diese Kampagne war letztlich erfolgreich. Die zentralen IG Metall-Forderungen werden Realität: Im Dezember übernimmt der Staat die Abschlagszahlung von Gas- und Fernwärmekunden. Im September gab es die 300 Euro Energiepauschale für Beschäftigte, im Dezember die für Rentnerinnen und Rentner. Ab Januar greift die Strom- und Gaspreisbremse.
Preisdeckel für Strom und Gas
Strom- und Gaspreisbremse starten im März 2023, gelten aber rückwirkend auch für Januar und Februar. Privathaushalte zahlen dann für 80 Prozent ihres Gasverbrauchs noch 12 Cent pro Kilowattstunde, für Wärme 9,5 Cent. Für 80 Prozent des Stromverbrauchs werden maximal 40 Cent pro Kilowattstunde fällig.
Weitere Entlastungen kommen dazu: niedrigere Einkommensteuer, höheres Kindergeld, volle steuerliche Absetzbarkeit von Rentenbeiträgen und einiges mehr.
Wir haben ausgerechnet, was die Entlastungen Normalverdienern im Jahr 2023 insgesamt bringen*.
Beispiel 1: Single
Single, angestellt in der Metall- und Elektroindustrie, Monatsbrutto 3500 Euro in 2022.
Diese Person wird 2023 um 1083 Euro entlastet.
Der Großteil der Entlastung entfällt auf die Gaspreisbremse und die Absetzbarkeit der Rentenbeiträge.
Beispiel 2: Familie
Ehepaar mit zwei Kindern und zwei Einkommen: Eines in der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in Höhe von 2700 Euro pro Monat (brutto), ein weiteres in Höhe von 1800 Euro pro Monat (außerhalb der M+E). Anstieg des zweiten Einkommens um drei Prozent. Beide Steuerklasse IV.
Diese Familie wird 2023 um 3190 Euro entlastet.
Der Großteil der Entlastung entfällt auf die Gaspreisbremse und die Erhöhung des Kindergelds.
Gesamtpaket wirkt
Zusammen mit dem Metall-Elektro-Tarifergebnis und weiteren Tarifabschlüssen bedeuten diese Entlastungen ein deutliches Plus in der Haushaltskasse für Millionen Beschäftigte.
Das gilt umso mehr, je stärker die Inflation nachlässt. Ökonomen und Europäische Zentralbank gehen davon aus, dass sich die Teuerungsrate wieder nach unten entwickeln wird. Nicht auf das Niveau von 2020 zurück, aber immerhin auf deutlich niedrigere Raten als in diesem Jahr.
*Die Berechnungen zeigen beispielhaft, wie sich die Entlastungen der Bundesregierung auf Beschäftigte mit durchschnittlichem Energieverbrauch auswirken. Für eine bessere Vergleichbarkeit haben wir nicht alle Entlastungsmaßnahmen berücksichtigt. Der neue Einkommensteuertarif ist hier nicht enthalten. Er bringt eine zusätzliche Entlastung.
