Tarifergebnis für die Metall- und Elektroindustrie
Ein Plus für uns – das passt!

Gestern erzielten die IG Metall und die Arbeitgeber nach der vierten Verhandlungsrunde in Bayern ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann: Für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie erhöhen sich die Entgelte ab 1. Juli 2013 um 3,4 Prozent und ab 1. Mai 2014 um weiter 2,2, Prozent.

15. Mai 201315. 5. 2013


„Wir haben ein gutes Verhandlungsergebnis für die bayerische Metall- und Elektroindustrie erzielt. Die Beschäftigten werden mit 5,6 Prozent höheren Entgelten über die gesamte Laufzeit fair und angemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt“, erklärte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, anlässlich des Tarifergebnisses der Metall- und Elektroindustrie in Bayern. Über 750 000 Warnstreikende bundesweit und knapp 180 000 Metallerinnen und Metaller aus Bayern hatten dies hart erkämpft.

Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, bewertete das Ergebnis als erfolgreichen Kompromiss, der erst durch die hunderttausenden Warnstreikenden ermöglicht wurde. Wechsler: „Die Inflationsrate und die gesamtwirtschaftliche Produktivitätsentwicklung werden mehr als ausgeglichen, die Arbeitnehmer erhalten bereits dieses Jahr einen realen Lohnzuwachs.“

Die Mitglieder, IG Metall-Vertrauensleute und Betriebsräte haben diesen Erfolg möglich gemacht. Berthold Huber: „Wir sind die starke Solidargemeinschaft, bei der es sich lohnt, Mitglied zu sein. Und ich füge hinzu: Mit der jeder immer rechnen sollte.


Verteilungsneutraler Spielraum vollständig ausgeschöpft

Verlässlichkeit, Stabilität und Durchsetzungskraft sind die tarifpolitischen Leitlinien. Die Tarifverträge der IG Metall garantieren seit vielen Jahren mindestens die Inflationsrate plus den gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt als Entgelterhöhung. Diese klare Linie schreibt die IG Metall mit dem heutigen Ergebnis fort.

Wieder einmal zeigt sich: Der Flächentarifvertrag hat sich für die Metall- und Elektroindustrie bewährt. Das System gehe einmal mehr gestärkt aus dieser Tarifrunde hervor, betonte Huber: „Stabile Tarifverträge brauchen stabile Tarifvertragsparteien.“

Für die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie schafft dieser Tarifabschluss sichere Leitplanken. In den derzeitigen unsicheren Zeiten ermöglicht die IG Metall Klarheit auf der Tarifseite. Für die IG Metall ist das heute ausgehandelte Ergebnis ein fairer Kompromiss.


Verbesserte Regelungen auch für die Azubis

Erneut hat der Tarifabschluss auch für die Auszubildenden verbesserte Regelungen erreicht. Nach der unbefristeten Übernahme im vergangenen Jahr gibt es diesmal eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütung.

„Dieser Abschluss sendet ein gutes und richtiges Signal. Die jungen Menschen können sich auf die IG Metall verlassen, denn die IG Metall garantiert ihnen sichere und gute Perspektiven. Die Metall- und Elektroindustrie erweist sich nur so in Zeiten des demografischen Wandels als attraktiver Arbeitgeber für junge Menschen“, sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall.

Das Ergebnis im Detail

 
  • Die aktuellen Entgelttabellen gelten für 2 Monate weiter (Mai/Juni 2013).
  • Zum 1. Juli 2013 werden die Entgelte um 3,4 Prozent für 10 Monate (bis 30. April 2014) erhöht.
  • Zum 1. Mai 2014 werden die Entgelte um weitere 2,2 Prozent für 8 Monate (bis 31. Dezember 2014) erhöht.
  • Damit hat die IG Metall eine Erhöhung der Entgelttabellen um insgesamt 5,6 Prozent durchgesetzt.
  • Eine Differenzierung des Tarifergebnisses haben wir verhindert.
  • Eine entsprechende Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und in Bayern die Anbindung an die Eckentgeltgruppe 5 B.
  • Die Gesamtlaufzeit des Tarifvertrages beträgt 20 Monate. Laufzeitende ist der 31. Dezember 2014.
  • Der Tarifvertrag zum Flexiblen Übergang in die Rente wurde wieder in Kraft gesetzt. Die Gegenfinanzierung und die Rückstellungsbedarfe wurden geklärt.
  • Die Schieds- und Schlichtungsvereinbarung bleibt unverändert gütig. Die Friedenspflicht endet am 28. Januar 2015.
     

Plus im Geldbeutel

„Damit haben wir den verteilungsneutralen Spielraum, also die Preissteigerungsrate plus die gesamtwirtschaftliche Produktivität) vollständig ausschöpfen konnten“, bewerte das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied Helga Schwitzer das Tarifergebnis. Dies gelte für die gesamte Laufzeit des Tarifvertrages und auch für die Einzelbetrachtung der Kalenderjahre 2013 und 2014.

Dieses Plus im Geldbeutel ist ein Plus für alle. Denn: Für die Beschäftigten und ihre Familien bringt das Tarifergebnis einen kräftigen Reallohnzuwachs. Es ist aber auch ein Plus für die Konjunktur in Deutschland – und das sichert Arbeitsplätze. Und nicht zuletzt hat die IG Metall mit dem Abschluss in Bayern ihre tarifpolitischen Durchsetzungs- und Handlungsmöglichkeiten bewiesen und erweitert.

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