Gute Perspektiven für Junge im Organisationsbereich der IG Metall
Weniger Ausbildungsabbrecher in Metallbetrieben

Eine Ausbildung ist eine Basis für die Zukunft. Doch was sollen junge Menschen tun, wenn die Ausbildungsbedingungen mies, ausbildungsfremde Arbeiten und Überstunden an der Tagesordnung sind? Viele brechen deshalb ihre Ausbildung ab. Doch es gibt Ausnahmen. Im Organisationsbereich der IG Metall ...

29. Januar 201329. 1. 2013


... ist die Quote der Abbrecher deutlich niedriger.

Jugendliche ertragen nicht immer klaglos alle Missstände. Und das ist auch gut so. Immer mehr Azubis brechen vorzeitig die Berufsausbildung ab, suchen sich einen neuen Ausbildungsplatz oder kehren wieder auf die Schulbank zurück. Im Bundesdurchschnitt betrifft das fast jeden vierten Ausbildungsvertrag, konkret sind es 24,5 Prozent. Im Jahr 2011 waren das rund 149 760 Ausbildungsverträge, ein Drittel davon noch in der Probezeit. In den Firmen des Organisationsbereiches der IG Metall liegt die Abbrecherquote jedoch deutlich niedriger.

In den Firmen der Metall-und Elektroindustrie werden im Durchschnitt acht Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Unterschiede gibt es bei einzelnen Ausbildungsberufen: Bei den Werkzeugmachern sind es 5,7 Prozent, bei den Industriemechanikern brechen 6,9 Prozent früher ab und von den Anlagenmechanikern halten 11,3 Prozent der Auszubildenden nicht bis zum Ende durch. Woran liegt es, dass es Jugendlichen in der Metallindustrie leichter fällt, bis zum Ende der Ausbildung durchzuhalten?


Die Qualität muss stimmen

In den Firmen der Metall- und Elektroindustrie stimmt im Großen und Ganzen die Ausbildungsqualität. Für jeden Ausbildungsberuf gibt es eine Ausbildungsordnung. Darin ist festgelegt, wie lange die Ausbildung dauert und welche Fertigkeiten und Kenntnisse in welcher Phase der Ausbildung vermittelt werden müssen. An den Ausbildungsordnungen arbeiten die Experten der IG Metall mit. Sie achten darauf, dass die praktischen und schulischer Inhalte zueinander passen und realistisch sind. Die Ausbildungsordnung ist die Richtschnur für die Ausbildung. Die Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) sowie die Betriebsräte achten darauf, dass sie eingehalten werden. Zudem gibt es in den meisten Metallfirmen Ausbilder, die sich um den fachbezogenen Teil der Ausbildung kümmern.


Berufspraktika

Wichtig ist auch, dass junge Menschen gut über ihre Ausbildung aufgeklärt werden. Damit sie sich keine falschen Vorstellungen von ihrem Traumberuf machen, sind Berufspraktika sinnvoll. Dann bekommen Schulabgänger einen realistischen Eindruck von der Arbeitssituation und dem Ausbildungsbetrieb.


Übernahme nach der Ausbildung

Ein weiterer Bonus der Metallbranche ist, dass die Jugendlichen eine Perspektive für sich sehen, denn hier werden Auszubildende nach bestandener Prüfung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Das hat die IG Metall im Frühsommer 2012 für ihre Branchen tarifvertraglich durchgesetzt. Das ist auch einer der Gründe, warum viele junge Menschen in die IG Metall eingetreten sind. Die Gewerkschaft erzielte 2012 bei den unter 27-Jährigen ein Plus von 4,5 Prozent. Aktuell sind rund 223 000 Junge Mitglied der IG Metall.


Berufsschultour

Jedoch gibt es auch im Organisationsbereich der IG Metall viele Jugendliche, die in kleinen Unternehmen oder im Handwerk ausgebildet werden, in denen es keine JAVis oder Betriebsräte gibt. Und nicht immer gibt es hier Ausbildungswerkstatten. Damit die jungen Menschen mit ihren Problemen trotzdem nicht alleine stehen, tourt die IG Metall regelmäßig durch die Berufsschulen. Dann können sich junge Leute informieren und beraten lassen. Außerdem können sich junge Mitglieder bei den IG Metall-Verwaltungsstellen vor Ort und bei Dr. Azubi, die Beratungsstelle des DGB, beraten lassen.

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