30. November 2011
Stahl-Tarifrunde Ost
Wichtiges Signal für junge Generation
Es ist vollbracht: Auch im Osten können sich die Stahlbeschäftigten auf mehr Geld freuen. Ab 1. Dezember steigen ihre Einkommen um 3,8 Prozent. Darauf haben sich die IG Metall und die Stahlarbeitgeber geeinigt. Der Tarifabschluss beschert die unbefristete Übernahme und verbesserte Altersteilzeit.

Ab 1. Dezember bekommen die 8000 Beschäftigten der ostdeutschen Stahlbranche 3,8 Prozent mehr Geld. Das gilt auch für die Auszubildenden. Ihre Vergütungen werden außerdem auf die nächsten fünf Euro aufgerundet. Mit dem Tarifabschluss hat die IG Metall im Osten das gleiche Ergebnis wie im Westen durchsetzen können.

 

Unbefristete Übernahme per Tarif

Die Tarifrunde endete auch mit einem starken Signal für die junge Generation. Denn Auszubildende werden in der Regel nach bestandener Abschlussprüfung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Hat ein Stahlbetrieb über Bedarf ausgebildet oder besteht ein akutes Beschäftigungsproblem, kann er von dieser Regel abweichen – vorausgesetzt, der Betriebsrat stimmt zu. Diese Regel gilt grundsätzlich auch für die derzeitigen Auszubildenden.

 

Einstieg in verbesserte Altersteilzeit

Es bleibt dabei: Jährlich können mindestens vier Prozent der Beschäftigten im Alter von 55 Jahren mit 85 Prozent ihrer letzten Bezüge aus dem Arbeitsleben aussteigen. Das sichert der Tarifvertrag zur Altersteilzeit, den die IG Metall und die Stahlarbeitgeber verlängert haben. Zudem zahlen die Betriebe statt bisher 95 jetzt 100 Prozent des Rentenbeitrags für die betroffenen Arbeitnehmer ein. Damit steigt auch die Rente.

In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe wollen die Tarifpartner außerdem klären, welche attraktive Ausstiegsmodelle neben der Altersteilzeit noch möglich sind. Die Arbeitgeber haben sich verpflichtet, bis Februar 2013 mit der IG Metall Ausstiegsmodelle zu verhandeln. Bis 31. Januar 2013 wollen die Tarifpartner einvernehmliche Lösungen präsentieren.

„Mit dem Tarifergebnis haben wir unser Ziel erreicht. Alle Beschäftigten erhalten mehr Geld, und die unbefristete Übernahme für Ausgebildete haben wir durchgesetzt. Die Älteren werden auch künftig früher ausscheiden können. Möglich wurde dieses Ergebnis durch die hohe Beteiligung an den Warnstreiks. Wir setzen damit in Ostdeutschland ein wichtiges Signal für die junge Generation, hier zu bleiben und für die eigenen Interessen zu streiten“, erklärte Olivier Höbel, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Die IG Metall-Tarifkommission befürwortete einstimmtig das Tarifergebnis. Der Tarifvertrag gilt bis Ende Februar 2013.

 


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