7. Oktober 2010
Pressemitteilung Nr. 31/2010
IG Metall: Zweiklassengesellschaft ist kein Gesellschaftsmodell für unser Land

Leipzig – Die IG Metall hat von Politik und Unternehmen mehr Einsatz für menschenwürdige Arbeit gefordert. „Prekäre Beschäftigung und der Niedriglohnsektor nehmen in erschreckendem Maße zu. Leiharbeiter werden zu einer zweiten industriellen Reservearmee missbraucht“, kritisierte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, anlässlich einer Veranstaltung zum „Aktionstag gegen prekäre Beschäftigung“ am Donnerstag in Leipzig.

„Zwei Klassen von Beschäftigten, das mag als ein vorteilhaftes Geschäftsmodell einiger Unternehmer und Verleiher erscheinen, aber dieses Gesellschaftsmodell spaltet unser Land“, sagte Wetzel. Er forderte die Bundesregierung auf, dem Missbrauch von Leiharbeit einen Riegel vorzuschieben. „Der von der Bundesarbeitsministerin vorgelegte Gesetzentwurf öffnet Tür und Tor für den ungebremsten Abbau von Stammarbeitsplätzen und der Ausdehnung des Niedriglohnsektors“, kritisierte der Gewerkschafter.

Nach einer aktuellen Umfrage der IG Metall wird zusätzlicher Arbeitskräftebedarf nur in 15 Prozent durch die Einstellung in unbefristete Stellen abgedeckt, 43 Prozent durch Leiharbeit und 42 Prozent durch befristete Einstellungen. „Viele Arbeitgeber setzen auf prekäre Beschäftigung und tragen zur Spaltung der Gesellschaft bei“, sagte Wetzel. Dass es auch anders gehe, zeige der für die Stahlindustrie abgeschlossene Tarifvertrag. „Die Beschäftigten werden mit mehr Geld am Aufschwung beteiligt und die tarifliche Regelung zum Equal-Pay bei Leiharbeit in der Stahlindustrie setzt ein wichtiges Signal in der Gesellschaft.“ Die IG Metall werde die Politik und die Unternehmen nicht aus ihrer Verantwortung für faire Leiharbeit entlassen.

Die Gewerkschaften protestieren weltweit am 7. Oktober 2010, dem „Welttag für menschenwürdige Arbeit“, gegen unsichere und ungeschützte Arbeitsverhältnisse. Die IG Metall unterstützt diese Aktivitäten mit dem „Aktionstag gegen prekäre Beschäftigung“ und stellt die Begrenzung und faire Gestaltung von Leiharbeit in den Mittelpunkt ihrer Herbstaktivitäten. Initiator des globalen Aktionstages ist der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB), der mit über 300 Mitgliedsorganisationen aus 150 Ländern die Interessen von 168 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vertritt.


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