11. November 2011
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall
Zum Jahreswechsel
Es ist ein nachdenklicher Jahreswechsel. Manche sind froh, dass 2016 endlich Geschichte ist, andere blicken bang ins neue Jahr. Und auch wenn wir als IG Metall in diesem Jahr gemeinsam viel erreicht haben, so kreisen unsere Gedanken in diesen Tagen nicht um Tarifsteigerungen oder Arbeitszeitmodelle.

Wir schauen entsetzt nach Syrien. Und wir spüren den Schmerz, den uns der Terror im Herzen unserer Hauptstadt zugefügt hat. Nach dem widerwärtigen Anschlag in Berlin trauern wir um die Toten, denken an die Verletzten und fühlen mit den Angehörigen. Wir rätseln, wie es weiter geht. Und wir quälen uns mit der Frage, wie wir all das unseren Kindern erklären sollen. Klar ist, wir können nicht so tun, als sei die Welt heil. Doch wir können ihnen Mut machen, dass die Welt nicht unheilbar ist.

 

Jörg Hofmann | Erster Vorsitzender der IG Metall

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall (Foto: Frank Rumpenhorst)

 

Deshalb dürfen wir der Logik des Terrors nicht auf den Leim gehen und vor Angst erstarren. Ja, wir sind geschockt. Nein, wir werden unsere Werte nicht aufgeben. Wir werden unsere Freiheit, unser Miteinander, unsere Demokratie verteidigen: Ihr werdet niemals gewinnen. Und wir müssen uns zugleich vor jenen hüten, die diesen Anschlag missbrauchen, um unsere Gesellschaft zu spalten. Um gegen unsere Kollegen zu hetzen, die mit dem Attentäter nichts anderes gemeinsam haben als die Herkunft.

 

Als Gewerkschaftsbewegung wissen wir um die Kraft der Solidarität: Gemeinsam sind wir stark. Deshalb lautet unsere Antwort: mehr Miteinander, mehr Menschlichkeit, mehr Solidarität, mehr Gerechtigkeit. Lasst uns gemeinsam 2017 zum Jahr des Zusammenhalts und des Ringens um mehr Gerechtigkeit machen. Um allen, die uns spalten wollen, eine klare Botschaft zu senden: Wir halten zusammen.


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