8. Juni 2011
Windenergie
Mit Herzblut und Leidenschaft
Die IG Metall setzt sich für eine leistungsstarke und wachsende Windindustrie ein, in der faire Arbeitsbedingungen herrschen. Die Aussichten für die exportstarke Branche sind so gut wie nie, und auch bei der Beschäftigung geht es aufwärts.

Die IG Metall beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit dem Thema ökologischer Umbau der Industriegesellschaft. Schon 1972 diskutierte sie in Oberhausen im Ruhrgebiet, wie Umwelt und Natur geschützt werden können und was das für Produktentwicklung und Produktionsverfahren bedeutet. Seit 2004 kümmert sich die IG Metall um die Windindustrie aus dem Blickwinkel der Menschen und ihrer Arbeit. Im Vorfeld des Global Wind Day, der am 15. Juni zum dritten Mal begangen wird, bezieht die IG Metall zum Thema Windenergie grundsätzlich Position.

Job-Motor und Exportschlager
Aus dem einstigen Nischen-Markt Erneuerbare Energien ist längst ein Job-Motor mit hoher Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft geworden. Die Unternehmen erwirtschafteten mit Umwelttechniken im Jahr 2007 rund acht Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Bis 2020 wird sich der Anteil am BIP auf 14 Prozent erhöhen. Die deutschen Unternehmen des Windenergieanlagen-Baus verkaufen über 80 Prozent ihrer Produkte in das europäische und ferne Ausland.

Erfolgreiche mittelständische Industrie
Der Windenergieanlagen-Bau ist inzwischen eine sehr erfolgreiche mittelständische Industrie. Viele traditionelle Unternehmen wie Gießereien, Werften, Getriebe- und Generatoren-Hersteller haben die Branche als Absatzmarkt entdeckt. Die Branche hat enormes Beschäftigungspotenzial. Etwa 100 000 Menschen arbeiten in Deutschland bereits in der Windbranche. Umso wichtiger ist es, dass IG Metall und Betriebsräte für die Beschäftigten faire Arbeitsbedingungen durchsetzen.

Sinnvolle Arbeit für die Umwelt
Die Windenergie leistet einen wichtigen Beitrag für den ökologischen Umbau der Industriegesellschaft. Viele Beschäftigte dieser Branche sind mit Herzblut und Leidenschaft dabei, weil sie überzeugt sind, dass sie mit ihrer Arbeit etwas Sinnvolles für die Umwelt tun. „Ich bin stolz darauf, in einer Industrie zu arbeiten, die dem Klimaschutz dient“, sagt etwa Kurt Langdecker, der bei Bard Energie in Emden arbeitet.

Mitbestimmung muss sein
Die IG Metall vertritt die Interessen der Beschäftigten und setzt sich für gute Arbeitsbedingungen und tarifliche Regulierung der Entgelt- und Leistungsbedingungen ein. Mitbestimmung auf der betrieblichen und der Unternehmensebene müssen selbstverständliche Voraussetzungen werden. Eine Branche, die hohe öffentliche Förderung erfährt, muss auch ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung gerecht werden. Denn nur gute Jobs sind grüne Jobs.

Handlungsfeld für Betriebsräte
Die Realität sieht in vielen Unternehmen noch anders aus. Die Bezahlung liegt vielfach unter dem der Metall- und Elektroindustrie. Es gibt einen hohen Anteil an befristeten Stellen und Leiharbeitern. Bei betrieblicher Altersvorsorge herrscht häufig Fehlanzeige. Ungeachtet des Fachkräfte-Mangels bildet die Windindustrie noch zu wenig junge Menschen aus. Viele Beschäftigte sind einer hohen Belastung mit vielen Überstunden und hoher Arbeitsintensität ausgesetzt. Vorbeugender Gesundheitsschutz ist noch längst nicht in allen Unternehmen etabliert. Der Handlungsbedarf liegt also auf der Hand. Umso wichtiger ist es, dass IG Metall und Betriebsräte für faire Arbeitsbedingungen eintreten.


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