8. März 2016
Warum die IG Metall mehr Frauen braucht
Von alleine ändert sich nichts!
Mehr als 400 000 der IG Metall-Mitglieder sind weiblich. Und es sollen noch mehr werden. Denn: die IG Metall ist eine Mitmachgewerkschaft, in der Menschen etwas bewegen und verbessern können. Und zu verbessern gibt es immer noch viel in der Arbeitswelt – das gilt auch und gerade für Frauen.

Es hat sich was bewegt in den vergangenen Jahren ― nicht zuletzt weil sich Frauen und Gewerkschaften als Interessenvertreter vehement dafür eingesetzt haben. Aber immer noch sind die Benachteiligungen da und sind nicht zu vernachlässigen. Das betrifft die nach wie vor unterschiedliche Entlohnung von Frauen etwa oder aber die schlechteren Aufstiegs- und Qualifikationsmöglichkeiten. Das betrifft aber auch die Frage der Ausgeglichenheit zwischen Beruf und Privatleben.

Wer sich dafür einsetzen will, dass es weitergeht mit der Gleichstellung zwischen Mann und Frau, engagiert sich am besten in der IG Metall. Denn die Gewerkschaft vertritt die Interessen der Arbeitnehmerinnen gegenüber der Politik und verbessert durch Tarifverträge ganz konkret die Arbeitsbedingungen, auch die von Frauen.
 

Mit Tarifvertrag geht es besser – auch den Frauen im Beruf

Nach wie vor verdienen Frauen und Männer nicht gleich. Dabei sind die Einkommensunterschiede in Unternehmen, die nicht tarifgebunden sind, besonders groß: Arbeitnehmerinnen verdienen im Durchschnitt um 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Besser läuft es für Frauen in Firmen, für die ein Tarifvertrag gilt: Auch hier verdienen Frauen zwar weniger als ihre männlichen Kollegen, der Unterschied ist aber deutlich kleiner, er beträgt 15 Prozent.

Zwar gilt nach den Entgelttarifverträgen (ERA) der IG Metall für die Branchen der Metall- und Elektroindustrie selbstverständlich, dass gleiche Arbeit auch gleich bezahlt werden muss. Aber längst ist das nicht überall gelebte Praxis. Die Arbeitgeber versuchen gerne, auf Kosten der Frauen zu sparen. Eine Möglichkeit: Arbeitsplätze, die vor allem mit Frauen besetzt werden, bekommen eine Stellenbeschreibung, die oft nicht dem tatsächlichen Wert entspricht. So können Frauen entsprechend niedriger eingruppiert werden. Auch die tarifliche Leistungszulage ersparen sich die Arbeitgeber gerne, wenn der Arbeitsplatz von einer Frau besetzt ist.

Daher begrüßt die IG Metall das von Bundesfamilienministerium geplante Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern: „Die Differenz zwischen den Einkommen von Frauen und Männern ist nach wie vor eklatant. Das geplante Gesetz enthält handhabbare Verfahren und Rechte, diesem Missstand abzustellen“, sagt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Mit dem geplanten Gesetz werden die Betriebsräte mehr Möglichkeiten bekommen, gerechtere Entgelte im Betrieb durchzusetzen. Außerdem würden die Anstrengungen der Tarifparteien anerkannt, die Entgeltlücke zu schließen“.
 

Frauenquote: Gleichstellung bleibt trotzdem ein Thema

Weiter wichtig für mehr Entgeltgleichheit: Die Aufstiegs- und Qualifizierungsmöglichkeiten für Frauen müssen ganz allgemein verbessert werden. Mit der gesetzlichen Frauenquote wurde dafür ein wichtiger erster Schritt gemacht: „Ohne sie würde sich nichts ändern“, ist Christiane Benner überzeugt. Wenn hochqualifizierte Frauen in den oberen Führungsetagen gefragt sind, werden Frauen auch automatisch in den unteren Ebenen bessere Aufstiegschancen haben. Die gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote für Aufsichtsräte in den großen Unternehmen könnte in weiterer Folge dazu führen, dass sich eine Sogwirkung nach oben entwickelt und dass sich die Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen auch auf den unteren Hierarchieebenen der Betriebe verbessern.


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