In ihrem Brief rufen die IG Metall-Vorsitzenden Berthold Huber und Detlef Wetzel die Regierungschefs der Länder dazu auf, „ihre Verantwortung für die Fairness am Arbeitsmarkt wahrzunehmen“ und den Antrag der Länder Bremen und Rheinland-Pfalz zu unterstützen.
Missbrauch der Leiharbeit
Die vorliegenden Forderungen fänden die volle Unterstützung der IG Metall , „weil wir den Missbrauch der Leiharbeit in vielen Betrieben erleben müssen“, so die Begründung. Das Instrument der Leiharbeit sei ursprünglich konzipiert worden, um Auftragsspitzen abzufangen. Es werde jedoch zunehmend dazu missbraucht, heißt es in dem Schreiben, Arbeits- und Tarifbedingungen zu unterlaufen und flächendeckende Dumpinglöhne zu etablieren.
Der Antrag
Die Entschließung zur Novellierung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, die auf Initiative von Bremen und Rheinland-Pfalz am 18. September im Bundesrat beantragt werden soll, umfasst unter anderem folgende Forderungen:
Schleudersitz in die Arbeitslosigkeit
In ihrem Brief machten Huber und Wetzel auf die kritische Lage der Leiharbeitnehmer aufmerksam: Sie seien die ersten Opfer der aktuellen Wirtschaftskrise, da der viel beschworene „Kleebeeffekt“ ausbleibe. Leiharbeit habe sich im Gegenteil als „Schleudersitz in die Arbeitslosigkeit“ entpuppt. Dabei seien die Betroffenen doppelt gestraft: erst mit Niedriglöhnen, dann mit dem Verlust des Arbeitsplatzes.
Politik ist gefordert
Die IG Metall hat bereits in über 400 Betrieben Vereinbarungen abgeschlossen, um die Situation der Leiharbeiter vor Ort entscheidend zu verbessern. Nun, so der Apell der Gewerkschaft, müsse auch die Politik aktiv werden.