14 metallzeitung | November 2019 Vor der Abstimmung: letzte Besprechung der Antragsberatungs- kommission Fotos von links nach rechts: Frank Rumpenhorst, Christian von Polentz, Frank Rumpenhorst, Thomas Range So wurde gewählt WAHLEN Die Delegierten haben auf dem Gewerkschaftstag in Nürnberg die Führungs- spitze der IG Metall bestätigt. Die alten geschäftsführenden Vorstandsmitglieder sind auch die neuen: Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender, Christiane Benner, Zweite Vorsitzende, Jürgen Kerner, Hauptkassierer, Wolfgang Lemb, Ralf Kutzner, Irene Schulz und Hans-Jürgen Urban »Die Politik muss den Ton angeben, nicht der Markt« INTERVIEW MIT JÖRG HOFMANN Der Gewerkschaftstag hat Jörg Hofmann für weitere vier Jahre als Ersten Vorsitzenden der IG Metall gewählt. Wir haben ihn gefragt, welche Ziele er sich für die neue Amtszeit gesteckt hat. | Interview Simon Che Berberich t s r o h n e p m u R k n a r F : o t o F Bezirk Baden-Württemberg: Nadine Bogus- lawski, Stuttgart; Rolf Ebe, Ulm; Rolf Klotz, Heilbronn-Neckarsulm; Ergun Lümali, Stuttgart; Sabine Pfleghar, Friedrichshafen-Oberschwaben; Bezirk Bayern: Karola Frank, Ingolstadt; Mario Gutmann, Bamberg; Horst Lischka, München; Andreas Weidemann, Nürnberg Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen: Carmen Bahlo, Potsdam; Bernd Kruppa, Leipzig, Jens Rothe, Zwickau Bezirk Küste: Michael Eilers, Wesermarsch; Ina Morgenroth, Region Hamburg; Volker Stahmann, Bremen Bezirk Mitte: Bernd Feuerpeil, Koblenz; Bernd Lösche, Eisenach; Patrick Selzer, Saarbrücken; Elke Volkmann, Nordhessen Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt: Bernd Osterloh, Wolfsburg; Brigitte Runge, Salzgitter-Peine; Manfred Zaffke, Süd- Niedersachsen-Harz Bezirk Nordrhein-Westfalen: André Arenz, Olpe; Gerhard Gertsen, Bocholt; Benjamin Gruschka, Köln-Leverkusen; Ulrike Hölter, Dortmund; Tekin Nasikkol, Duisburg-Dinslaken, Heinz Pfeffer, Rheine; Andreas Wendland, Bocholt Jörg, auf dem Gewerkschaftstag war es zu spüren: Die heftigen Veränderungen in den Betrieben treiben alle Kolleginnen und Kollegen um. Welche Botschaft hast Du für sie? Jörg Hofmann: Was zurzeit in manchen Betrie- ben passiert, ist eine Schande. Fast alle Zuliefer- konzerne haben in den letzten Wochen Standort- schließungen und Personalabbau in die Diskussion gebracht. Da wird eine aktuelle Ab- satzflaute ausgenutzt, um die Abrissbirne zu schwingen. Es sind dieselben Konzerne, die gleichzeitig in Osteuropa Kapazitäten aufbauen. Das können und werden wir nicht hinnehmen. Was forderst Du von den Unternehmen? Jörg Hofmann: Wenn die Renditeträume nicht so aufgehen, wie sie in den vergangenen Jahren von den Belegschaften erwirtschaftet wurden, dann mögen darunter die Boni der Vorstände leiden. Das kann doch keine Begründung für Personal- abbau sein. Wie soll man die Belegschaften für ein engagiertes Mitmachen in der Transforma- tion gewinnen, wenn nun im ersten Moment ei- ner konjunkturellen Flaute das Miteinander auf- gekündigt wird? Ich kann nur sagen: Krise heißt nicht Entlassung. Krise heißt Verantwortung – und für die stehen die IG Metall und ihre Be- triebsräte. Wie können wir im Betrieb mehr Sicherheit schaffen? Jörg Hofmann: Wir haben schon in zahl- reichen Betrieben Zukunftsvereinba- rungen durchgesetzt. Das sind ver- bindliche Abmachungen mit der Unternehmensleitung, die die Produktion sichern, Zukunftsprodukte an die Standorte