Die IG Metall will Leiharbeitnehmer in Metall- und Elektrobetrieben erheblich besser stellen. Sie will erreichen, das Leihbeschäftigte möglichst gleiches Geld für gleiche Arbeit erhalten. Darüber verhandelt die IG Metall mit den Zeitarbeitsverbänden BAP und IGZ. Das Ziel ist ein Branchenzuschlag für die Metall- und Elektroindustrie, der die Lohnlücke zwischen Leih- und Metalltarif so weit wie möglich schließt.
Positionen noch weit auseinander
Am 20. März endete die zweite Verhandlung mit den Zeitarbeitsverbänden ebenfalls ergebnislos. Die zweite Runde machte deutlich: Die IG Metall und die Arbeitgeber liegen mit ihren Positionen noch weit auseinander. Knackpunkte sind vor allem: Ab welcher Einsatzzeit soll ein Leihbeschäftigter einen Branchenzuschlag erhalten und ab wann soll der Tarifvertrag gelten. Hier blockieren die Arbeitgeber.
Die dritte Verhandlungsrunde ist der 27. April 2012. Sowohl Leiharbeitnehmer als auch Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie verfolgen die Tarifrunde mit den Verbänden der Leiharbeit sehr aufmerksam. Sie werden sich nicht mit schlechten Angeboten der Arbeitgeber zufrieden geben, sondern mit der IG Metall faire Bedingungen für Leiharbeit durchsetzen wollen.
Zweigleisig zu fairer Leiharbeit
Bei der Leiharbeit fährt die IG Metall zweigleisig: Mit den Zeitarbeitsverbänden strebt sie einen Branchenzuschlag an, der die Lohnlücke möglichst weit schließt.
Parallel verhandelt die IG Metall mit den Metall-Arbeitgebern über mehr Mitbespracherechte für Betriebsräte. Sie sollen mitbestimmen, ob und zu welchen Konditionen Unternehmen Leiharbeiter einsetzen. Das ist bereits in über 1200 Metall- und Elekrobetrieben der Fall. Dort konnten Betriebsräte sogenannte Besservereinbarungen abschließen. Das will die IG Metall tarifvertraglich für die ganze Branche erreichen.