... sprachen mit Reinhold Schug, dem Betriebsratsvorsitzenden, über die ungewöhnliche Aktion.
Reinhold, warum seid ihr ins Fitness-Studio zum Trainieren gegangen?
Wir wollten klar machen: Wir stecken in harten Zeiten. Und dafür wollen wir uns fit machen. Damit haben wir auch auf unseren Flugblättern geworben. Die Aktion kam sehr gut an: 80 Prozent Wahlbeteiligung. Bei der letzten Wahl waren es nur 62 Prozent. Aber es ging auch darum, uns gegenüber einer neuen gegnerischen Liste bei der Betriebsratswahl durchzusetzen.
Eine neue gegnerische Liste? Wie kommt das?
Wir hatten einen harte Restrukturierung bei Delphi Deutschland im letzten Jahr. In der Krise sind die Umsätze um ein Drittel eingebrochen. Die US-Mutter war in Insolvenz. Wir kämpfen ums Überleben. 140 von 670 Beschäftigten mussten bei uns am Standort in eine Transfergesellschaft gehen, vor allem im indirekten Bereich. Und das schieben einige Beschäftigte dem Betriebsrat in die Schuhe. Ausgerechnet in der Krise haben wir daher eine Listenwahl, statt zusammenzurücken.