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Ausbildungsberuf
Servicemonteur/in - Windenergieanlagentechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik warten und reparieren Windkraftanlagen bzw. Anlagenkomponenten.

Die Weiterbildung im Überblick

Servicemonteur/in für Windenergieanlagentechnik ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung gemäß den Rechtsvorschriften der jeweiligen Industrie- und Handels- bzw. Handwerkskammer geregelt ist.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik finden Beschäftigung

  • in Serviceunternehmen für Windparks

  • im Windkraftanlagenbau

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Servicemonteur/in für Windenergieanlagentechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

In der Regel ist ein Führerschein der Klasse B bzw. BE oder C1E erforderlich. Zudem wird der Nachweis der gesundheitlichen Eignung vorausgesetzt. Für Tätigkeiten im Offshore-Bereich ist das Absolvieren eines Offshore-Sicherheitstrainings nachzuweisen.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung sind in der Regel eine Berufsausbildung im Bereich Metall oder Elektro sowie eine mehrmonatige Berufspraxis oder eine Ausbildung in einem sonstigen Ausbildungsberuf und eine dreijährige Berufspraxis oder eine mindestens sechsjährige einschlägige Berufspraxis.

Darüber hinaus wird eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Eignung gefordert.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Physik:

Die Windenergietechnik baut auf physikalischen Grundlagen auf. Um in der Prüfung z.B. Fragen aus den Bereichen Mechanik und Hydraulik beantworten zu können, benötigt man Kenntnisse über physikalische Gesetze und Zusammenhänge.

Damit Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik in der späteren Berufstätigkeit beispielsweise hydraulische bzw. mechanische Baugruppen montieren und warten können, sind Physikkenntnisse notwendig.

Technisches Zeichnen:

In der Weiterbildungsprüfung sind technische Zeichnungen zu lesen und anzufertigen.

Damit Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik im Berufsleben Montagepläne lesen können, benötigen sie Kenntnisse des technischen Zeichnens.

Englisch:

Zu den Prüfungsanforderungen gehört es auch, technische Dokumentationen und Beschreibungen von Maschinenbauteilen auf Englisch verstehen zu können.

Damit Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik im Berufsleben während der Arbeitseinsätze im Ausland fachlich kommunizieren können, sind Englischkenntnisse erforderlich.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Technologie von Windenergieanlagen

  • Regenerative Energien, Windenergieanlagenkonzepte

  • Elektrotechnik: Schaltpläne, Elektrizitätsverteilung, Materialkunde, elektrische Elemente, Baugruppen und ihre Funktionen

  • Maschinenbautechnik: Mechanik, Hydraulik, technische Zeichnungen, Montage und Demontage von Windenergieanlagenkomponenten, Beurteilung von Verschleißzuständen, Wartung und Pflege von Maschinenbauteilen

  • Rotorblätter: Aufbau, Schadensbeurteilung, Reparatur von Oberflächenschäden, Faserverbundkunststoffe

  • Anlagensteuerung: Datenfernübertragung, Steuerungstechnik, Fehlereingrenzung

  • Anschlag- und Hebezeugtechnik

  • spezifische Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

Rechtskunde

  • Energiegesetzgebung

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz

  • Umweltrecht

Betriebswirtschaft

  • betriebswirtschaftliche Grundlagen

  • Qualitätssicherung

  • Kundenorientierung

  • Arbeitsorganisation und -vorbereitung

Fachenglisch

  • technische Dokumentationen, fachliche Kommunikation

  • Maschinenbauteile und Zustandsbeschreibungen

Zusatzqualifikationen

Je nach Bildungsangebot werden ggf. unterschiedliche Zusatzqualifikationen angeboten, z.B.

  • Zertifikat Geprüfte/r Laminierer/in

  • Zertifikat Industrieklettern

  • Zertifikat Offshore-Sicherheitstraining

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen in der Regel Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: ca. 6 Monate

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

je nach zuständiger Kammer z.B.

  • Servicemonteur/Servicemonteurin für Windenergieanlagentechnik (IHK)

  • Fachkraft für Windenergieanlagen (IHK)

  • Servicetechniker/Servicetechnikerin für Windenergieanlagen (HWK)

  • Servicetechniker/Servicetechnikerin für Windenergieanlagen (IHK)

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Unterrichtszeit

  • ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

  • ggf. im Rahmen eines Praktikums: Räume kooperierender Praktikumsbetriebe, im Freien an Windenergieanlagen

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik führen regelmäßige Inspektions- und Wartungsarbeiten an den Windenergieanlagen in ihrem Verantwortungsbereich durch. Sie wechseln Hydraulik- und Getriebeöle sowie Verschleißteile wie Lager, Wellen und Schleifringe aus. Defekte Anlagenkomponenten demontieren sie, tauschen sie durch neue aus oder reparieren sie, z.B. Getriebe. Kommt es an den Windenergieanlagen zu Störungen, suchen die Servicemonteure und Servicemonteurinnen die Fehlerursachen an den elektrischen und mechanischen Bauteilen. Sie beheben die Störung und sorgen für die Wiederinbetriebnahme der Anlage. Darüber hinaus sind sie auch am Aufbau und an der Inbetriebnahme neuer Windenergieanlagen beteiligt. Sie montieren die Einzelteile, installieren die Leitungen sowie Hard- und Softwarekomponenten und führen Testläufe durch. Die einzelnen Arbeitseinsätze im Rahmen von Störungs-, Reparatur- und Wartungsdienstleistungen planen und dokumentieren sie.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Wartungs-, Inspektions- und Reparaturmaßnahmen an On- und Offshore-Windkraftanlagen durchführen, dabei ggf. auch Inspektionen mittels Drohnen veranlassen

    • Verschleißteile und Komponenten des Generators austauschen

    • Rotorblätter begutachten und Oberflächenschäden reparieren

    • Hydraulik- und Getriebeöle wechseln

    • Getriebe reparieren

  • Fehlerursachen an elektrischen und mechanischen Komponenten von Windenergieanlagen diagnostizieren, Störungen beheben

  • beim Aufbau und bei der Inbetriebnahme von Windenergieanlagen mitwirken

    • Baustelle einrichten

    • Teile und Montageprozesse vorbereiten

    • Montieren der einzelnen Turmsegmente

    • Montieren und Installieren von Leitungen und der Anlagenkomponenten wie Generator, Rotornabe

    • Hard- und Softwarekomponenten installieren und testen

    • Funktionsfähigkeit der Anlage testen

  • Service- und Wartungsaufträge abwickeln

    • Arbeitseinsätze planen und dokumentieren

    • technische Berichte anfertigen

    • Qualitätssicherungsmaßnahmen durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.686 bis € 4.166

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Servicemonteur/in - Windenergieanlagentechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Servicemonteur/in - Windkraftanlagen

Arbeitsorte

Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik arbeiten in erster Linie im Freien an Windkraftanlagen.

Arbeitssituation

Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik führen Wartungs- und Reparaturmaßnahmen an Windkraftanlagen nach Vorgaben durch. Sorgfältig und verantwortungsbewusst achten sie auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und betrieblichen Qualitätsnormen. Sie arbeiten vor Ort meist in Zweierteams an einzelnen Windenergieanlagen oder in Windparks an Land oder auf See (offshore) und sind dabei der Witterung ausgesetzt. Mit der Arbeit in großen Höhen müssen sie ebenso zurechtkommen wie mit dem Aufstieg innerhalb der hohen Masten. Dabei verwenden sie Schutzausrüstung wie Schutzhelm und Absturzsicherungen. Bei ihren Montage- und Kundendiensttätigkeiten sind sie viel im In- und Ausland unterwegs. Um längere Ausfallzeiten der Anlagen zu vermeiden, leisten die Servicemonteure und Servicemonteurinnen teilweise Bereitschaftsdienste an Sonn- und Feiertagen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Montieren und Austauschen kleinster elektronischer Steuerungskomponenten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Sicherheitsvorschriften und technische Vorschriften für den Betrieb der Windenergieanlagen)

  • Arbeit im Freien

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett)

  • Unfallgefahr (z.B. Absturzgefahr)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Anlagen, Maschinen und technische Systeme, z.B.: On- und Offshore-Windenergieanlagen, Schaltanlagen, Generatoren, Transformatoren, Mess- und Analysesysteme

Bauelemente, technische Einrichtungen und Hilfsstoffe, z.B.: Rotorblätter, Getriebe, Schalt- und Steuerungsmodule, Sicherungen, Hydraulik- und Getriebeöle

Werkzeuge und Hilfsmittel, z.B.: Lötkolben, Schraubendreher, Hebezeug

Unterlagen, z.B.: Wartungs- und Schaltpläne, Montageskizzen, Anlagenbeschreibungen, Prüfberichte, Vertrags- und Auftragsunterlagen, Sicherheitsvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik finden Beschäftigung

  • in Serviceunternehmen für Windparks

  • im Windkraftanlagenbau

Branchen im Einzelnen

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätserzeugung ohne Fremdbezug zur Verteilung, z.B. Service in Windparks

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige a. n. g., hier: Windkraftanlagen

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Windenergie, Wartung, Instandhaltung, Hydraulik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Beförderung der Energiewende einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Erneuerbare Energien oder Energietechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Servicemonteure und Servicemonteurinnen für Windenergieanlagentechnik auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Energiewende und Künstliche Intelligenz (KI)

Mittels Künstlicher Intelligenz soll der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich beschleunigt, Treibhausemissionen gesenkt und so die Energiewende befördert werden. Energieunternehmen versprechen sich von KI eine grundlegende Steigerung der Energieeffizienz durch smartere Analysen von Sensor- und Wetterdaten im Bereich erneuerbarer Energien, um präzisere Prognosen für die Netzauslastung treffen und so die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit erhöhen zu können. Weitere KI-Anwendungsbereiche sind u.a. die Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), die Optimierung von Energieanlagen sowie das frühzeitige Erkennen von Cyberattacken auf Infrastrukturen wie Kraftwerke und Energienetze. Für Fach- und Führungskräfte der Energiewirtschaft bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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