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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik entwickeln und konstruieren Flugzeuge, Hubschrauber, Raumfahrzeuge und Satelliten, planen und überwachen deren Fertigung. Daneben sind sie in Vertrieb und Instandhaltung oder als technische Sachverständige tätig oder erarbeiten Vorschriften und Richtlinien für die Flugsicherheit.

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen für Luft- und Raumfahrttechnik finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben der Luft- und Raumfahrtindustrie und der Zulieferindustrie

  • bei Fluggesellschaften und auf Flughäfen

  • bei Behörden, z.B. Luftfahrt-Bundesamt

  • in Ingenieurbüros

  • in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Luft-, Raumfahrttechnik.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik können in unterschiedlichen Bereichen tätig sein. In der Industrie entwickeln, konstruieren und fertigen sie Fluggeräte oder einzelne Komponenten wie Triebwerke oder Fahrgastzellen. Je nach Tätigkeitsschwerpunkt organisieren sie die Fertigung, übernehmen Management-, Qualitätssicherungs- und Prüfaufgaben oder arbeiten bei der Flugerprobung mit, sind im Vertrieb oder im Kundendienst tätig. Bei Fluggesellschaften planen und überwachen sie den Flugbetrieb und den Einsatz und die Instandhaltung der Flugzeugflotte. In der Raumfahrttechnik entwickeln sie beispielsweise Raketenantriebe, Raumstationen und Forschungssatelliten. Sie untersuchen, mit welchen Systemen kommerzielle Satelliten kostengünstig auf ihre Umlaufbahn gebracht werden können. Bei Behörden erarbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik Vorschriften und Richtlinien zur Verkehrssicherheit der Fluggeräte. Als Gutachter/innen rekonstruieren und beurteilen sie beispielsweise Unfälle.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik entwickeln und konstruieren Flugzeuge, Hubschrauber, Raumfahrzeuge und Satelliten, planen und überwachen deren Fertigung. Daneben sind sie in Vertrieb und Instandhaltung oder als technische Sachverständige tätig oder erarbeiten Vorschriften und Richtlinien für die Flugsicherheit.

Entwicklung und Forschung

Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik arbeiten bei der Entwicklung von Fluggeräten mit vernetzten technischen Systemen. Sie setzen für die Konstruktion von Flugzeugen, Hubschraubern, Raumsonden oder Satelliten CAD-Programme ein. Stabilitätsberechnungen zeigen ihnen, ob das Fluggerät bei Störungen, etwa durch Windböen, ins Trudeln gerät. Dabei berücksichtigen sie Forschungsergebnisse und setzen IT- gestützte Simulationsprogramme ein, um die Bewegung und das Verhalten der Flugkörper in der Luft abzuschätzen. In zum Teil monatelangen Flugsimulationsverfahren werden verschiedene Gefahrenpotenziale durchgespielt, um mögliche Fehlerquellen auszuschließen. Ziel ist es, Flugkörper herzustellen, die auch bei extremen Wetterbedingungen, menschlichen Fehlbedienungen oder Systemausfällen sicher fliegbar bleiben. Zudem leiten sie Testflüge wobei sie sowohl im Flugzeug als auch auf dem Boden Messungen durchführen. Diese werten sie aus und erstellen Versuchsberichte.

Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik prüfen auch Bauteile wie Kamerasysteme oder Sensorerfassungssysteme, bevor z.B. ein Satellit in die Umlaufbahn geschossen wird. Zudem führen sie Berechnungen zu thermischen Beanspruchungen durch und wählen die Isolationsmaterialien aus, die die empfindliche Technik vor extremer Kälte oder anderen Einflüssen schützen. In der Entwicklungsabteilung eines Betriebes arbeiten sie im Team mit anderen Spezialisten aus technischen Nachbardisziplinen, aber auch mit wirtschaftlich orientierten Experten. Wenn sie Aufgaben in der Validierung übernehmen, bewerten sie Testergebnisse, Messdaten und Teststrategien für die Erprobung z.B. von neuen Triebwerken und anderen Bauteilen. Sie zeigen Auswirkungen von Termin-, Standard- und Qualitätsabweichungen auf und leiten ggf. entsprechende Gegenmaßnahmen ein.

Fertigung und Wartung

In der Produktionsplanung, der Qualitätskontrolle oder der Fertigung sorgen Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik dafür, dass beispielsweise ein Großraumflugzeug mit seiner Vielzahl an Teilen und Baugruppen zum geplanten Zeitpunkt fertiggestellt ist. Sie setzen für die oft langjährigen, internationalen Projekte u.a. Systems-Engineering-Prozesse aus dem Bereich der Ingenieurinformatik ein, wodurch sie schon bei der Produktionsplanung den gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigen. Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik planen und überwachen die Fertigungsprozesse, stellen die Betriebsbereitschaft der technischen Betriebsmittel sicher und überwachen die Einhaltung von Qualitäts- und gesetzlichen Vorschriften. So testen sie z.B. die Leistung von Triebwerken oder die Belastbarkeit von Tragflächen und optimieren die Umweltbilanz von Flugzeugen. Ingenieure und Ingenieurinnen sind auch in der Qualitätssicherung und der Zertifizierung von Komponenten und Systemen tätig. Hier begutachten sie Fehlerquellen, forschen nach deren Ursachen und dokumentieren ihre Analysen und Maßnahmen zur Beseitigung der Fehler.

In der Flugzeugüberholung arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik unter enormem Zeitdruck. Im Auftrag von Fluggesellschaften erstellen sie Wartungs- und Instandhaltungsrichtlinien, planen und überwachen den Einsatz der Flugzeugflotte.

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik können auch bei Behörden beschäftigt sein. Dort erarbeiten sie Vorschriften und Richtlinien für den Einsatz, den sicheren Betrieb und die Überwachung von Fluggeräten und die für den Flugverkehr notwendigen Bodeneinrichtungen wie Flughäfen und Flugsicherungseinrichtungen. Außerdem können sie als Gutachter/innen in der Unfallforschung tätig sein. Im Bereich der Flugsicherung entwickeln und optimieren sie beispielsweise Luftverkehrsmanagement- oder Satellitennavigationssysteme. Darüber hinaus nehmen sie zum Teil auch Vertriebsaufgaben wahr.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Entwicklung und Fertigung

  • neue Flugzeuge oder Raumfahrzeuge, Sonden oder Satelliten entwickeln, Antriebsarten und andere Aggregate weiterentwickeln

  • Flugzeugbaugruppen unter Berücksichtigung des Pflichtenheftes und der Sicherheitsstandards mit CAD konstruieren

  • in IT-gestützten Flugsimulatoren Flugverfahren hinsichtlich ihrer Sicherheit sowie Wirtschaftlichkeit analysieren; Testflüge leiten und auswerten

  • Flugeigenschaften sowie Materialbelastungen von Fluggeräten während des Fluges ermitteln und berechnen

  • Materialprüfungen, Materialanalysen und Windkanaluntersuchungen durchführen

  • statische Festigkeit und Steifigkeit von Flugzeugteilen unter Einsatz von CAE und CAD berechnen

  • Testergebnisse, Messdaten und Teststrategien für die Erprobung z.B. neuer Triebwerke und anderer Bauteile bewerten

  • Fertigung von Fluggeräten und ihren Komponenten vorbereiten und durchführen

  • Arbeiten bei Struktur-, Ausrüstungs- und Ausstattungsmontage sowie Endmontage überwachen

Wartung, Testläufe und Qualitätssicherung

  • Versuchsanlagen für die jeweiligen Fragestellungen entwickeln, Versuchsreihen konzipieren, durchführen und auswerten

  • Fluggeräte erproben und Betriebsparameter messen, Flugkörper in Windkanälen testen

  • vorschriftsmäßige Instandhaltungsarbeiten an Fluggeräten wirtschaftlich und termingerecht durchführen und überwachen

  • vorschriftsmäßige Sicherheitschecks, einschließlich anfallender Nebenarbeiten, durchführen und überwachen, entsprechende Berichte erstellen

  • Qualitätssicherung und ggf. Zertifizierung von Komponenten und Systemen durchführen, Fehlerbeseitigung veranlassen, Dokumentationen erstellen, Produkt- und Prozessoptimierungen initiieren; bei Flughafenbetreibern die Einhaltung der ICAO-Sicherheitsstandards überwachen

  • Voraussetzungen zur Erteilung von Genehmigungen als Herstellungs- und Instandhaltungsbetrieb oder als Luftfahrtunternehmen prüfen, entsprechende Betriebe überwachen

Organisation, Koordination und Vertrieb

  • Fertigungsabläufe unter Berücksichtigung terminlicher Vorgaben und vorhandener Maschinen- und Personalkapazitäten wirtschaftlich planen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchführen

  • termingerechte Beschaffung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Halberzeugnisse, Maschinen, Ausrüstungen, Zubehör- und Ersatzteile für einen reibungslosen Fertigungsablauf sicherstellen

  • beim Vertrieb von Flugzeugen mitwirken, vor allem technische, aber auch wirtschaftliche Fragen des (potenziellen) Kunden klären, Angebote ausarbeiten

Gutachten und Sicherheit

  • Gutachten erstellen, als Sachverständige/r bei der Erteilung von Prüferlaubnissen mitwirken

  • im Aufgabengebiet Luftverkehrssicherheit des Luftfahrt-Bundesamtes mitarbeiten

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.843 bis € 6.122

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Ingenieur/in - Luft- und Raumfahrttechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Luft- und Raumfahrtingenieur/in

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Aeronautical engineer (m/f)

  • Aerospace engineer (m/f)

  • Spacecraft systems engineer (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Ingénieur (m/f) - aéronautique

Arbeitsorte

Ingenieure und Ingenieurinnen für Luft- und Raumfahrttechnik arbeiten in erster Linie

  • in Testlabors, auf Prüf- und Versuchsständen

  • in Fluggeräten und Flugsimulationsanlagen

  • in Kontrollzentren und Projektsteuerungseinrichtungen

  • in Werkstätten und Produktionshallen

  • beim Kunden

  • in Büro- und Besprechungsräumen

Arbeitssituation

Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Neuentwicklung, Optimierung, Fertigung oder Instandhaltung von Flugzeugen, Hubschraubern oder Satelliten. Wenn sie ein Team führen, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei greifen sie auf ihre kommunikativen Fähigkeiten zurück. Dazu benötigen sie eine sorgfältige Arbeitsweise, technisches Verständnis, analytisches und betriebswirtschaftliches Denken. Wenn Störungen an Produktionsanlagen zu beheben sind, müssen die Ingenieure und Ingenieurinnen rasch und entschieden reagieren. Führen sie ein Team, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei sind kommunikative Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen erforderlich, im Kundengespräch Verhandlungsgeschick. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind z.B. im Rahmen internationaler Projekte gefragt. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik häufig unterwegs, auch im Ausland.

Häufig sind sie im Büro am Computer tätig, z.B. wenn sie Entwürfe, Konstruktionszeichnungen oder Angebote erstellen. Sie arbeiten mit technischen Geräten und Anlagen, z.B. mit Mess- und Prüfgeräten zur Schwachstellenanalyse. In Testlabors und an Prüfständen kontrollieren sie z.B. die Funktion produzierter Flugzeugteile und stellen somit die Qualität sicher. Bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung richtet sich ihre Arbeitszeit nach den Produktionsrhythmen des jeweiligen Betriebs, sodass auch Schichtarbeit anfallen kann.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Fehler bei der Fertigung, Montage oder Wartung von Einzelteilen und Systemen vermeiden, um die Flugsicherheit zu gewährleisten)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden bei Verhandlungen von den Systemen der Firma überzeugen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Luftverkehrsgesetze und Verordnungen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (in der Montageüberwachung und der technischen Anwendungsberatung)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten sowie Simulationen an computerunterstützten Arbeitsplätzen ausführen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. mit Mess- und Prüfgeräten zur Schwachstellenanalyse)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Arbeits- und Fertigungsabläufe überwachen, in Prüf- und Versuchsständen Funktionstests durchführen)

  • Arbeit im Labor (z.B. in Testlabors Fluggerätuntersuchungen und Funktionstests durchführen)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. beim Durchführen von Triebwerktests)

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. bei der Fehlerbehebung und Instandhaltung von Anlagen)

  • Schichtarbeit (bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung: Arbeitszeit entsprechend den Produktionsrhythmen des Betriebes)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Luftfahrzeuge, Komponenten und Bauteile, z.B.: Sportflugzeuge, Großraumtransporter, Hubschrauber, Forschungsraketen, Aggregate, Steuerungsplatinen, Systeme und Ausrüstungen von Fluggeräten

Technische Anlagen und Geräte, z.B.: Wind- und Strömungskanäle, Thermal-Vakuum-Kammern, Mess- und Prüfgeräte, Collaborative Robots (Cobots)

Software, z.B.: Simulationsprogramme, CAD-, CAM- und CAQ-Software

Daten und Unterlagen, z.B.: Telemetrie- und Leistungsdaten, Systemkonzepte, Material-, Maschinen- und Fertigungspläne, Konstruktionszeichnungen, Kalkulations- und Angebotsunterlagen, Versuchsberichte, Prüf- und Fehlerdokumentationen, Wartungs- und Instandhaltungsrichtlinien, Rechtsvorschriften (z.B. Vorschriften und Richtlinien für die Flugsicherheit)

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen für Luft- und Raumfahrttechnik finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben der Luft- und Raumfahrtindustrie und der Zulieferindustrie

  • bei Fluggesellschaften und auf Flughäfen

  • bei Behörden, z.B. Luftfahrt-Bundesamt

  • in Ingenieurbüros

  • in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen

Branchen im Einzelnen

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen, z.B. Hersteller von Navigationsinstrumenten für die Luftfahrt

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten, z.B. Hersteller von optischen Systemen für die Luftfahrt

  • Luftfahrt

    • Güterbeförderung in der Luftfahrt, z.B. technische Wartung bei Linien- oder Charterfluggesellschaften

    • Personenbeförderung in der Luftfahrt, z.B. technische Wartung bei Linien- oder Charterfluggesellschaften

    • Betrieb von Flughäfen und Landeplätzen für Luftfahrzeuge

  • Öffentliche Verwaltung

    • Wirtschaftsförderung, -ordnung und -aufsicht, z.B. Luftfahrt-Bundesamt

  • Software-, Datenbankanbieter

    • Sonstige Softwareentwicklung, z.B. Entwicklung von Steuerungssoftware für Satelliten

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign

  • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

  • Hochschulen, Fachhochschulen, Berufs-, Fachakademien

    • Berufsakademien, Fachakademien, Schulen des Gesundheitswesens

    • Universitäten

    • Allgemeine Fachhochschulen

  • Diplomat. Vertretungen fremder Staaten, internat. Organis.

    • Exterritoriale Organisationen und Körperschaften, z.B. Europäisches Satellitenkontrollzentrum, Europäisches Astronautenzentrum

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Luft-, Raumfahrttechnik, Konstruktion, CAD, Forschung und Entwicklung oder Projektmanagement).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck im Flugzeugbau anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Ingenieure und Ingenieurinnen der Luft- und Raumfahrttechnik entwickeln. Die Einbindung intelligenter Werkstoffe in konkrete technische Anwendungen sowie die Bereiche digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung bieten ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als Schweißfachingenieur/in).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Luft-, Raumfahrttechnik, Luftverkehrsmanagement oder Fahrzeugtechnik.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Innovation durch Wasserstoff

Klimafreundlicher, per Elektrolyse aus Sonnen- oder Windstrom erzeugter Wasserstoff ist als Alternative zu fossilen Brennstoffen und Energiequellen ein Schlüsselelement der deutschen Energiewende und hilft dabei, den CO2-Ausstoß in Industrie und Verkehr zu verringern. In der nahen Zukunft sollen Lastwägen, Schiffe, Flugzeuge und Züge mit Wasserstoffantrieb Güter und Menschen transportieren. Grüner Wasserstoff soll künftig z.B. auch als Rohstoff in der Chemie- und Kosmetikindustrie dienen und zum Betreiben von Anlagen im Maschinenbau, in der Fertigungs- und Automatisierungstechnik oder für die klimaneutrale Stahlerzeugung genutzt werden. Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Energie- und Anlagentechnik, Maschinen-, Fahrzeug- und Flugzeugbau oder Logistik und Verkehr werden sich künftig vermehrt mit der Frage befassen, wie man Wasserstoff klimaneutral erzeugen, speichern, transportieren und verteilen kann bzw. für welche konkreten technischen Anwendungen in Industrie und Verkehr er sich einsetzen lässt.

Nachhaltigkeit in der Luftfahrt

Aufgrund der ansteigenden globalen CO2-Emmisionen suchen Flugzeughersteller und Wissenschaftler/innen aktuell nach Möglichkeiten, die Zukunft der Flugzeugmobilität klimaschonender, kosteneffizienter und leiser zu gestalten. Als besonders attraktiv erweist sich dabei der klimaneutrale Wasserstoff, der bereits Züge und Schiffe antreibt. Damit in wenigen Jahren die ersten Passagierflugzeuge mit Wasserstoffantrieb starten können, müssen unter anderem Tank- und Sicherheitssysteme neu konzipiert werden. Fach- und Führungskräfte in der Luftfahrtbranche werden sich mit dem Einsatz von Wasserstoff beschäftigen und dessen Verwendbarkeit prüfen.

Digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung

Um Entwicklungszeiten und Kosten für aufwändige Testreihen zu sparen, werden künftig Flugzeuge und Triebwerke virtuell entwickelt und getestet: Da am Rechner alle physikalischen Eigenschaften, Funktionen und Umweltwirkungen simuliert werden, können auch Konzepte frühzeitig optimiert und korrigiert werden. In der zustandsabhängigen Wartung überwachen Hunderte Sensoren Flugzeugkörper sowie Triebwerke, erkennen etwaigen Instandhaltungsbedarf schon während des Fluges und senden entsprechende Informationen an die Techniker am Boden. Für Fach- und Führungskräfte bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Intelligente Werkstoffe (Smart Materials) mittels 4-D-Druck

Intelligente Werkstoffe - zukünftig hergestellt mittels 4-D-Druckverfahren - sollen auf ihre Umgebung reagieren können, etwa auf Licht, Temperatur oder magnetische Felder: Flüssigkeiten werden z.B. in einem Magnetfeld fest, Kunststoffe falten sich durch Berührung mit Feuchtigkeit zusammen, geformte Werkstücke aus Formgedächtnismetall nehmen bei einer bestimmten Temperatur wieder ihre ursprüngliche Form an. Mögliche Anwendungsgebiete sind u.a. die Automobilentwicklung, Medizin- und Textiltechnik, Architektur sowie Luft- und Raumfahrt. Fachleute v.a. aus Werkstofftechnik, Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik werden sich interdisziplinär damit befassen, wie sich diese Materialien für konkrete technische Anwendungen einsetzen lassen.

3-D-Druck in Luft- und Raumfahrt

Im Flugzeugbau werden mittels 3-D-Druck bereits kleinere Bauteile wie Einspritzdüsen hergestellt, aber auch Triebwerke, Rumpf, Außenhüllen und die Inneneinrichtung für Flugzeuge und Raketen. Von besonderem Vorteil für die Luftfahrt ist dabei, dass die gefertigten Produkte deutlich leichter sind und deshalb den Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß senken. Künftig sollen in der Raumfahrt auch Roboter eingesetzt werden, die im Weltall Reparaturen oder Erweiterungen von Weltraumstationen mithilfe des 3-D-Drucks autonom durchführen können. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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