Pressemitteilung Nr. 14/2010
Wetzel fordert Konsequenzen aus der Krise


Ingolstadt – Der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, hat am Tag der Arbeit eine gesellschaftliche Debatte über Konsequenzen aus der Krise gefordert. „An den Finanzmärkten wird weiter gezockt was das Zeug hält“, sagte Wetzel auf der Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum 1. Mai am Samstag in Ingolstadt. Die gewaltigen Risiken, die von den unregulierten Finanzmärkten ausgingen, seien nicht gebändigt. Diejenigen, die die Krise verursacht und wie die Banken nun wieder Milliarden verdienten, müssten zur Verantwortung gezogen werden. Notwendig sei eine Wirtschaftsordnung, die den Menschen diene und nicht den Spekulanten. „Wir brauchen eine neue, nachhaltige Form des Wirtschaftens mit mehr Mitbestimmung in den Betrieben und Verwaltungen“, forderte der Gewerkschafter. Dazu seien alternative Entwicklungspfade in Wirtschaft und Gesellschaft notwendig.

Gleichzeitig warnte Wetzel davor, immer mehr prekäre Beschäftigung zuzulassen. „Praktika, Leiharbeit und befristete Jobs prägen zunehmend die Arbeitswelt“. Bei den unter 30-Jährigen liege der Anteil der befristet beschäftigten bereits bei 42 Prozent: „Darauf lassen sich weder berufliche Weiterentwicklung noch private Lebensplanung aufbauen“, sagte Wetzel. Obwohl die Krise noch nicht bewältigt sei, werde Beschäftigung zunehmend in Leiharbeit aufgebaut. So halte die Zeitarbeitsbranche nach der Krise bis zu 2,5 Millionen Leiharbeitnehmer für möglich. Nicht ungeschützte, prekäre Arbeit sondern reguläre Jobs müssten wieder das Leitbild einer zivilisierten Gesellschaft sein. „Die Zeit ist reif, sich gegen Lohndrückerei, schlechte Arbeitsbedingungen und die Spaltung der Belegschaften zu wehren“, sagte Wetzel.

Mit der am 1. Mai startenden Initiative „Gleiche Arbeit – gleiches Geld“ werde die IG Metall eine gesellschaftspolitische Debatte anstoßen. Die Bundesregierung müsse endlich handeln und die europäische Leiharbeitsrichtlinie in nationales Recht umsetzen. Danach sei Leiharbeit nur ein Instrument zur Deckung eines vorübergehenden Personalbedarfs. Zudem fordere die EU-Richtlinie die Gleichbehandlung von Leiharbeitnehmern gegenüber Festangestellten. Millionen gesicherte Arbeitsplätze wechselten aber derzeit in die Leiharbeit. „Dieser Billig-Macherei von Arbeit muss ein Riegel vorschoben werden. Die beste Leiharbeit ist die, die nicht stattfindet.“

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