Tariferfolg bei Logistiker SAS in Hannover
Vom Leiharbeiter zum Betriebsrat

Beim Logistiker SAS in Hannover hat Daniel Krüger einen Betriebsrat gegründet und mit der IG Metall einen der besten Tarifverträge in der Branche ausgehandelt. Für die Beschäftigten ein Riesengewinn.

17. August 202317. 8. 2023


Bereits mit 17 Jahren fing Daniel Krüger als Leiharbeiter bei der Firma Trans-o-flex an. Von dort wechselte er zu dem bekannten Logistikunternehmen DB Schenker, wo er sich in kürzester Zeit zum Schichtleiter hocharbeitete. Im vergangenen Jahr wechselte Daniel von DB Schenker zu SAS in Hannover.

An den Standorten Barsinghausen und Hannover direkt im VW-Werk werden seit August 2022 Autositze für den Einbau in die Fahrzeuge vorbereitet. Der Geschäftsbereich SAS Automatisierungstechnik VerwaltungsGmbH gehörte zu der Gesellschaft von Faurecia und wurde am 1. August 2023 an den indischen Konzern Motherson verkauft.
 

Daniel Krüger,  Betriebsrat SAS Hannover, zeigt das Verhandlungsergebnis

Betriebsratsvorsitzender Daniel Krüger zeigt das ausgehandelte Tarifergebnis für SAS. Foto: IG Metall


Unzufrieden mit der Vergütung

Die Beschäftigten des frisch gegründeten Standortes waren unzufrieden mit ihrer Vergütung. Einige von ihnen, die wie Daniel von DB Schenker zu SAS Autosystemtechnik gewechselt waren, brachten das Thema auf, einen Tarifvertrag zu verhandeln und einen Betriebsrat zu gründen.

Im Mai fand die Betriebswahl statt. Daniel wurde mit 28 Jahren Betriebsratsvorsitzender. Gleich darauf im Juni begannen die Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeber und IG Metall. Nach zwei langen Verhandlungsrunden gibt es nun einen Tarifvertrag, der ab 1. September 2023 gültig ist.

Der Tarifvertrag sieht die Übernahme des Tarifvertrags der Volkswagen Group Services mit einigen Verbesserungen vor. So sind etwa die übertariflichen Leistungen und höheren Bonuszahlungen über das Jahr hinweg tarifdynamisch geregelt. Das bedeutet, dass sie bei den nächsten Tariferhöhungen mitwachsen.


Die Verbesserungen auf einen Blick:

  • Weniger Arbeitszeit – es gilt ab September die 35-Stunden-Woche, die Differenz zur bisherigen Arbeitszeit 37,5 Stunden wird gutgeschrieben.
  • Einführung Tarifliche Zusatzvergütung in Höhe von 27,5 Prozent oder Wahloption auf 6 freie Tage im Jahr.
  • Betriebliche Altersversorgung in Höhe von 1260 Euro im Jahr (steigt mit jeder Tariferhöhung).
  • Verbesserungen bei der Zahlung der Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro.


85 Prozent der Beschäftigten von SAS sind Mitglied bei der IG Metall. Das wirkte sich auf die Tarifverhandlungen aus, um entsprechend Druck aufbauen zu können. „Die Kolleginnen und Kollegen sind zufrieden“, so der Betriebsratsvorsitzende Daniel Krüger. „Bei uns ging das von Null auf Hundert mit dem Tarifvertrag und der Mitbestimmung. Wir haben einen der besten Tarifverträge in der Branche. Mit 13,255 Monatsentgelten liegen wir 0,2 Monatsgehälter über dem Branchenschnitt.“

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