Tarifabschluss für die saarländische Stahlindustrie erzielt
Mehr Geld und faire Leiharbeit in der Saar-Stahlbranche

3,6 Prozent höhere Einkommen ab Januar 2011 sowie 150 Euro für den Monat Dezember – das ist das Ergebnis, auf das sich die IG Metall und der Verband der Saarhütten für die rund 14 000 Stahlbeschäftigten im Saarland geeinigt haben.

9. Dezember 20109. 12. 2010


Nach einem 16-stündigen Verhandlungsmarathon am 8. und 9. Dezember in Saarlouis konnten sich die IG Matall und der Verband der Saarhütten auf einen Tarifabschluss für die rund 14 000 Beschäftigten der saarländischen Stahlindustrie sowie der Buderus Edelstahl-Werke Wetzlar und badischen Stahlwerke Kehl einigen.


Höhere Einkommen und Ausbildungsvergütungen

Für Dezember 2010 erhalten die Stahlarbeitnehmer einmalig 150 Euro. Ihre Löhne und Gehälter steigen ab 1. Januar 2011 um 3,6 Prozent, die Ausbildungsvergütungen rückwirkend ab 1. Dezember 2010. Die Laufzeit der Entgelttarifverträge beträgt insgesamt 14 Monate.


Tarifvertrag für faire Leiharbeit

Außerdem verständigten sich IG Metall und Stahlarbeitgeber auf einen Tarifvertrag über den Einsatz von Leiharbeit. Danach dürfen Leiharbeitnehmer nur in begründeten Ausnahmefällen für maximal drei Monate eingesetzt werden, in Ausnahmefällen für sechs Monate. Des Weiteren müssen Betriebe durch Betriebsvereinbarungen sicherstellen, dass Leiharbeitnehmer das gleiche arbeitsplatzabhängige Entgelt erhalten wie neu eingestellte Stammbeschäftigte. Dies gilt auch für die Dauer und Lage der Arbeitszeit.

Übereinstimmend erklärten beide Seiten, dass Stammbeschäftigte nicht durch Leiharbeiter ersetzt werden dürfen. IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Armin Schild konstatierte zufrieden: „Leiharbeit kann zukünftig nur auf der Basis einer Betriebsvereinbarung stattfinden. Mit diesem Tarifvertrag wird die volle Mitbestimmung sowohl auf das Wie als auch auf das Ob von Leiharbeit ausgedehnt.“

Die IG Metall-Tarifkommission stimmte heute Nachmittag in Kirkel dem Tarifergebnis einstimmig zu.

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