Zeitschrift Gute Arbeit – Dezember 2010
Alstom Power: Permanentes Ringen um Verbesserungen

Kürzlich konnte der Betriebsrat des Mannheimer Kraftwerkbauers Alstom Power in Mannheim auf zehn Jahre Gefährdungsbeurteilung zurückblicken. Mittlerweile wird der ohnehin schon schwierige Verbesserungsprozess überschattet von Personalabbauplänen des Konzerns. Auf einer Tagung in Mannheim zog ...


... der Betriebsrat eine kritische Bilanz.

Seit zehn Jahren gibt es bei dem Mannheimer Kraftwerk- und Turbinenbauer Alstom Power eine Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitschutzgesetz. Seitdem findet ein permanentes Ringen um konkrete Verbesserungen statt. Überschattet wird der Prozess von neuen Plänen der französischen Konzernleitung, das Unternehmen abermals umzustrukturieren und weiteres Personal abzubauen. Auf einer Tagung in Mannheim berichtete der Betriebsrat über die seither gemachten Erfahrungen und zukünftigen Aufgaben.

Vorbild für andere Betriebe
Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, würdigte dort die Aktivitäten. Der Betriebsrat habe immer nicht nur irgendeine, sondern eine gute Qualität der Arbeit verteidigt. Der ganzheitliche Ansatz, den der Alstom-Betriebsrat seinerzeit gewählt habe, sei zu einem Vorbild für einen zeitgemäßen und innovativen gewerkschaftspolitischen Ansatz in den Betrieben geworden, sagte Urban. Zudem sei es gelungen, nicht nur Probleme aufzudecken, sondern auch konkrete Verbesserungen zu erreichen.

Kampf gegen Personalabbau rückt wieder in den Vordergrund
Inzwischen muss sich der Alstom-Betriebsrat neben dem Ringen um gute Arbeit überhaupt um die Arbeitsplätze mit dem Management auseinandersetzen. Das Alstom-Management will europaweit insgesamt 4000 Stellen streichen, davon 589 in Deutschland: 474 im größten deutschen Werk Mannheim, 75 in Düsseldorf und 40 in Bammental bei Heidelberg. Der Betreibsrat mutmaßt, dass die Konzernleitung versucht, die bisherige Billig-Strategie fortzusetzen. Mit Verlagerungen und einer reduzierten Belegschaft sollen die Renditen auf dem Niveau des Booms gehalten werden.

Bereits 2005 kämpften Betriebsrat und IG Metall gegen Personalabbau. Sie konnten eine Vereinbarung erreichen, die betriebsbedingte Kündigungen ausschloss. 2009 haben die Betriebsparteien die Vereinbarung bis November 2011 verlängert. Der Betriebsrat strebt an, sie noch einmal bis 2015 zu verlängern.

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