Wirtschaft: Engineering – Forschung und Entwicklung
Mehr Freiraum für Innovationen

Schon seit Jahren geraten die Ingenieure und technischen Experten immer stärker unter Druck. In der Forschung und Entwicklung wird in der Krise massiv gespart. Dabei garantieren nur Forschung und Entwicklung Innovationen. Sie unterstützen die Unternehmen dabei, sich auf dem Markt zu ...


... positionieren und damit Jobs sichern.

Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen innovativ sein. Das sichert auch Arbeitsplätze. Innovationen erfordern jedoch ausreichend Forschung und Entwicklung (F&E). Um die Arbeits- und Innovationsbedingungen in Deutschlands F&E ist es jedoch nicht gut bestellt, kritisiert der Arbeitskreis Forschung und Entwicklung der IG Metall.

Wie gespart wird
Viele Unternehmen haben ihre F&E-Aktivitäten an kurzfristigen Renditezielen ausgerichtet. Auch der massive Personalabbau etwa bei technischen Produktdesignern oder Bürokaufleuten bewirkt, dass Ingenieure und Wissenschaftler weniger Zeit zum Forschen und Entwickeln haben. So werden viele Forscher zu „Research by Powerpoint“ genötigt. Der Arbeitskreis der IG Metall hat ein Thesenpapier zur aktuellen Situation vorgelegt. Er besteht aus Betriebsratsmitgliedern der großen F&E-Zentren und vertrittt zusammen über fünfzigtausend Beschäftigte.

Die Folgen
Immer häufiger investieren die Unternehmen nicht mehr in neue, möglicherweise profitable Geschäftsfelder. In vielen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen wurden Arbeitsplätze vernichtet. Das führt dazu, dass sich die Arbeit für die verbleibenden Beschäftigten verdichtet und sie teilweise forschungsfremde Tätigkeiten mit übernehmen müssen. Ihnen bleibt immer weniger Zeit für ihre tatsächliche Forschungsaufgabe. Auch werden immer öfter Aufträge an externe Firmen vergeben. Dazu kommt, dass strategische Entscheidungen in den Konzernspitzen fallen und die Tochterunternehmen kaum noch Einfluss haben.

Wie Forschung und Entwicklung zukunftsfähig gemacht werden kann
Eine mittel- und langfristige Unternehmensplanung sowie eine unternehmensspezifische Technologieabschätzung muss möglich sein, damit Geschäftsfelder gezielt weiterentwickelt oder neu erschlossen werden. Mit mehr Verantwortung im lokalen Management würden flexible, dezentrale Unternehmensstrukturen geschaffen, die Entwicklungen schneller umsetzen und auf den Markt bringen können.

Die Entwicklung von Schlüsseltechnologien muss im Unternehmen bleiben, damit die technologische Kompetenz im Unternehmen nicht ausgedünnt und die Zukunftsfähigkeit untergraben wird. Kein Offshoring aus Kostengründen, denn das wirkt sich negativ auf die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse und die Rekrutierung von Nachwuchskräften aus.

F&E-Beschäftigte brauchen größere Freiräume, denn wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Lösungen lassen sich nicht per Knopfdruck erzeugen. Seriöse Forschung bedeutet, dass man immer mal wieder nur graduell vorankommt, und sie unterliegt stets dem Irrtumsvorbehalt.

Kontinuität statt Management-Moden
Um unnötige Kosten und Reibungsverluste in Deutschlands F&E zu vermeiden, braucht es Kontinuität. Häufig sind Umstrukturierungen und Neuorganisationen in vielen F&E-Abteilungen gar nicht sachlich begründet, sondern werden durch häufig wechselnde Vorgesetzte und Managementmoden verursacht.

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